2000 03 22 Berliner Morgenpost: Dreifachmord - Prozess: Difference between revisions
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Quelle: Berliner Morgenpost (darin: Brandenburg), 22. März 2000
Dreifachmord-Prozess: Neues Gutachten
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VON WOLFGANG PAUCKERT
Im Prozess um den Dreifach-Mord von Dallgow-Döberitz hat die Verteidigung ihre letzte Trumpfkarte gezückt. Nun soll ein insektenkundliches Gutachten bestätigen, dass Gabi P. (44) und ihre beiden Kinder Grit (14) und Sascha (10) frühestens am 18. Juni 1998 um 20 Uhr ermordet wurden. Zu diesem Zeitpunkt aber sei der angeklagte Klempner Olaf L. nachweislich nicht mehr in Neurohrbeck (einer Enklave von Dallgow) gewesen.
Tatsächlich war Olaf L. am 17. Juni um 9 Uhr zuletzt in Dallgow gesehen worden. Von diesem Zeitpunkt an hatte er eine Fluchtspur durch Thüringen, Italien und Tschechien hinterlassen. Drei Wochen später stellte er sich in Karlsbad. Zudem würde der Todeszeitpunkt 18. Juni mit den Aussagen von drei Zeugen korrespondieren, die Sascha am 18. Juni vor 20 Uhr noch gesehen haben wollen, argumentieren die Verteidiger.
Die Staatsanwaltschaft hingegen war in ihrer Anklage als auch in ihrem Plädoyer davon ausgegangen, dass Olaf L. seine Lebenspartnerin und ihre Kinder in der Nacht zum 17. Juni brutal ermordete. An- und Nebenklage hatten lebenslange Freiheitsstrafen gefordert.
Das Gutachten wird der weltweit anerkannte «Herr der Maden», der FBI-Dozent und Kriminal-Biologe Mark Benecke aus Köln erstatten.
Mit großem Dank an Wolfgang Pauckert und die Redaktion für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.
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