2012 07 07 Blick: Was macht eigentlich ein Kriminalbiologe: Difference between revisions
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Revision as of 13:15, 3 July 2014
Quelle: Blickpunkt Rosenheim -- Meine Wochenzeitung, 7. Juli 2012
Was macht eigentlich...
ein Kriminalbiologe?
[MBs Publikationen] [Weitere Artikel über MB] [Hier gibt es den Artikel als .pdf]
[How to become a Forensic Entomologist ENGLISH TEXT]
Interview: Andrea Hailer
Was macht eigentlich... beschreibt in Zukunft regelmäßig unseren Lesern Berufsbilder, Posten, Originale des alltäglichen Lebens, bei denen sich so mancher frägt, wie diese Leute eigentlich den lieben langen Tag verbringen.
Blickpunkt: Zählen Sie auch manchmal Fliegen, Ph.D. Benecke?
MB: In den Kursen schon, man muss ja wissen, wieviel von jeder so ans faule Schwein fliegen (wir verwenden natürlich verstorbene Schweine als Versuchstiere). In Fällen eher, wenns um Verteilungsbilder geht, z.b. "lag die Leiche am Waldrand" oder "wann wurde der Teppich zusammengerollt, in dem die Leiche liegt?" da kommts manchmal auf die Menge der Tiere und ihr Verhältnis zueinander an.
Blickpunkt: Diplomierter Maden-Experte – aha. Welche ist denn ihre Lieblings-Made und warum?
MB: Ich find Käsefliegenmaden lustig, weil die springen können und sich vorher wie ein Croissant zusammenkrümmen. Ausserdem schreien alle NOCH mehr, wenn die Springenden, statt der normalen Maden aus dem Bergesack kommen.
Blickpunkt: Was macht denn nun eigentlich ein Kriminalbiologe den ganzen Tag?
MB: Kriminalbiologische und kriminalpsychologische Kurse & Vorträge geben, immer wieder als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger herangezogen werden, um biologische Spuren bei vermuteten Gewaltverbrechen mit Todesfolgen auszuwerten. Fliegen und Maden - Ich bin Spezialist für Forensische Entomologie (ein Zweig der Forensik) bei der unter anderem aufgrund der Leichenbesiedlung durch Insekten Hinweise auf die Leichenliegezeit, Todesursache und Todesumstände gesammelt werden. Auch bei lebendigen Lebewesen, Lebensmitteln und Gebäuden können Insekten Rückschlüsse zu bestimmten Umständen bieten. Wissenschaftliche Beiträge verfassen, an Büchern arbeiten, mich für PETA, der Tierschutzorganisation einsetzen, Politik, Kultur...ich bin Vorsitzender des Vereins ProTattoo undundund...
Blickpunkt Rosenheim: Sie sind in Rosenheim geboren, wie schauts aus: 10 bayerische Vokabeln, die ein Kriminalbiologe bei uns beherrschen MUSS:
MB:
Blickpunkt: Handwerkszeug?
MB: Lupe, Taschenlampe, Tatort-Aufkleber, Packpapier, Pinzette, Rechner, iPhone, Kamera, Ladekabel, Laserpointer.
Blickpunkt: Welche Leichen haben Sie im Keller?
MB: Nur eine: Claudia, unsere Latex-Leiche für Filmdrehs. Sieht sehr schlimm aus, da verfault und grün. Benannt nach der Maskenbildnerin, die sie total geil nach einem Foto erschaffen hat, Claudia Rindler aus der Schweiz.
Gerade haben wir auch ein paar tote Fauchschaben im Labor gefunden, aber das ist eine andere Geschichte...
Dr. Mark Benecke ist der bekannteste Kriminalbiologe der Welt. Er ist Autor von Hör- und Kinderbüchern, sowie launiger Kriminalfall-Beschreibungen im Fernsehen, hält Vorträge und Workshops auf der ganzen Welt. In Zusammenarbeit mit dem FSB untersuchte Benecke Adolf Hitlers mutmaßliche Schädeldecke und Gebiss. Er untersuchte zudem als einziger Kriminalist den Fall des kolumbianischen Serienmörders und Vergewaltigers Luis Alfredo Garavito Cubillos. National Geographic Channel und History Channel berichteten bereits über einige seiner Fälle. Er ist Ausbilder an deutschen Polizeischulen, sowie Gastdozent in den Vereinigten Staaten, Vietnam, Kolumbien und auf den Philippinen. Mark Benecke ist der breiteren Öffentlichkeit durch seine Gastkommentare in den Fernsehserien Medical Detectives (VOX) und Autopsie – Mysteriöse Todesfälle (RTL II) bekannt, welche die Aufklärung realer Kriminalfälle zeigt und die hierbei eingesetzten, meist wissenschaftlichen Methoden in den Mittelpunkt stellt. Er denkt über den Tod:“----------------------------„ - Genau: gar nix. der Strich passt. Tot ist tot...
Mit herzlichem Dank an Andrea Hailer für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.