2012 10 11 Der Medienkonverter: Das Benecke Universum: Difference between revisions

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==<font color=orange>Das Benecke Universum</font>==
==<font color=orange>Das Benecke Universum</font>==


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'''Autor & Fotos: Mark Benecke / Rocksau'''
'''Autor & Fotos: Mark Benecke / Rocksau / privat'''


[[File:Medienkonverter wahl.jpg|thumb|200px|left]] Die Wahlen in der Hauptstadt sind eigentlich gelaufen. Übrig bleibt die Erkenntnis, dass es immer mehr Leute gibt welche auf Transparenz, Internet & Inhalte setzen. Quasi das Gleiche in der Politik suchen, was sie hier stets vorfinden. Doch wenn der Alltag wieder einkehrt, und Wahlplakate nicht weniger bunten Flyern weichen, dann bleibt meist immer noch die eine Frage: Welches Lokal kommt für mich in die engere Wahl, wo findet man eine stabile Mehrheit für seinen Musikgeschmack, oder wo lässt es sich vielleicht am besten mit potientiellen Partnern koalieren... All das sondierte für uns, der etablierte Routinier Mark Benecke in seinem ersten Clubcheck 2.0. (Ivo Klassmann)<br>
[[File:Medienkonverter benecke universum 1.jpg|thumb|200px|left]] <font color=orange>'''Medienkonverter''': Hallo Mark, zuerst eine kurze Frage für die Freunde aus der Generation - Too long; didn't read. Wird es "Das Benecke Universum" auch als Hörbuch, mit Stations- und mundartlich eingefärbten pseudoanglizistischen Entschuldigungs-Ansagen als background noise, geben?</font><br>


=Clubcheck 2.0.=
'''Mark Benecke:''' Gerne - als Mundarten habe ich im Angebot kölsch und bayrisch (spreche icke) bzw. schlesisch mit deutschem Akzent (Jattin). Den Mix können dann wie schon bei den Baustellen-Unfällen mit den Brigadisten der Patenbrigade: Wolff machen, vielleicht mit brandenburgischen Einsprengseln. Multikulti olé! Wer diffamiert werden will: Bitte hinten anstellen.
==Covens dieser Erde, Teil 1==


In einigen schwarzen Szene-Zeitschriften gibt es Club-Checks. Was bei den oft streng deutschen Bewertungen (Cola-Preise, Sauberkeit der Toiletten, berühmte Gäste) jedoch zu kurz kommt, ist, was im Club en détail passiert, sozusagen die coole Scheiße, die so manchen Coven so einmalig macht. Hier daher für alle, die sich fragen, wozu man eigentlich ausgehen sollte, wenn man doch zuhause oder auf dem Alex viel billiger Totenkopfbier trinken und mp3s hören kann, einige praktische Hinweise anhand eines der düstersten, in der Presse aber völlig verschwiegenden Ladens in Berlin. Eine Rezension 2.0 also, reloaded von Lydia und Mark Benecke, den schwarzen Reportern der Herzen, die sich nach einem sehr langen Tag selbstlos ins Berliner Jewöhl stürzten.<br>


<big>Das Cathedral</big>
<font color=orange>'''Medienkonverter:''' Nachdem das geklärt ist... Dein druckfrisches Universum ist ein vielschichtiges Puzzle aus Urknall-Familien-Saga, Einblicken in die Welt des Kriminalbiologen nebst abenteuerlichen Reiseberichten und Episoden aus den elitärsten Einrichtungen modernen Networkings wie etwa den Donaldisten, der Transylvanian Society of Dracula oder der Partei DIE PARTEI geworden. Wie viel mehr an Zeit, im Vergleich zum Durchschnittsbürger mit seiner Einkommensteuererklärung, hast Du und dein Team in die Erstellung dieser Melange aus Autobiografie und forensischem Manifest investiert?</font><br>


Von außen kann man das LAST CATHEDRAL tags leicht übersehen. Das ist auch gut so. Es liegt nämlich mittlerweile in einem juppifizierten Teil Berlins, allerdings genauso nah an der Bundes-Partei-Zentrale der LINKEN, einem der letzten echten Mini-Sex-Shops Berlins mit stilechtem rotem Neonherz sowie der mit gigantisch-grauen Säulen versehenen Volksbühne und dem besten Burrito-Laden der Welt.<br>
'''Mark Benecke:''' Es war eine Schweinearbeit, die ich aber allen bezahlt habe. Erstaunt war ich allerdings, mit welcher Leichtigkeit beispielsweise Kollegin Tina ihre Sichtung des von ihr verhassten Playboys Rolf Eden ("Ich will mich zu Tode lieben lassen") am Flughafen zum Verfaulende-Schweine-Training en detail beschrieb [...]. Man lernt nie aus, besonders, wenn man über sich selbst was liest, was Frauen schreiben.<br>


Nur nachts, wenn das CATHEDRAL-eigene Skelett samt seines hochkanten Glas-Sarges vom Doorman nach draußen gestellt, das schwarze Tagesmotto mit Kreide auf eine Tafel notiert und einige gruftige Gestalten, die eindeutig nicht zum gleich daneben liegenden Super-In-Laden WHITE TRASH gehören können, den Bürgersteig besiedeln, geht es los. Früher hieß das CATHEDRAL glaube ich VAMPYRE oder TRANSSYLVANIA, was man aber wohl zugusten der manchmal dort auch anzutreffenden Metaller und Elektroheads aufgegeben hat. "Transsylvania" würde aber durchaus auch passen, zumindest zum Fantasie-Transylvanien mit Dracula und KollegInnen. <br>


<big>Pforte</big>
<font color=orange>'''Medienkonverter:''' Du hast mal in einem taz-Interview gesagt: "Normalerweise glaube ich Zeugen nichts...“ . Was hat dich dennoch bewogen, beispielsweise Klaus Fehling oder Martin Sonneborn hier zu Wort kommen zu lassen und deren Perspektive auf deine neuronalen Prozesse zu vertrauen? Erfährt man durch deren Distanz auch tatsächlich mehr über dich?</font><br>


{| align="right"
'''Mark Benecke:''' Ich schon, mehr wollte ich ja gar nicht. Abgesehen davon glaubt den beiden genannten Zeugen ja eh keiner was, schließlich handelt es sich um einen Theater-Autor und einen Satiriker bzw. Politiker. Dafür können sie gut schreiben!<br>
|| [[File:Medienkonverter 1.jpg|thumb|230px|Die drei härtesten Türsteher Berlins.]]
|| [[File:Medienkonverter 2.jpg|thumb|230px|Verzeihung, Sie haben da was an der Heizung.]]
|| [[File:Medienkonverter 3.jpg|thumb|230px|Personal Jesus!]]
|| [[File:Medienkonverter 4.jpg|thumb|230px|Fräulein Elisa nebst Totenkopf-Testerin Lydia im konzentrierten Fach-Gespräch.]]
|-
|| [[File:Medienkonverter 5.jpg|thumb|230px|Mama, was macht der tote Mann da, und warum hat die Frau ganz links eine Riesenbrezel in der Hand?]]
|| [[File:Medienkonverter 6.jpg|thumb|230px|Tommy, der Thekenvampir.]]
|| [[File:Medienkonverter 7.jpg|thumb|230px|Cindy und Kristina sind gut aussehend und klug, keine Contra-Anti-Pub-Crawlerinnen im daher entspannten Gruppenbild.]]
|}Schon in den Vorraum rein kommt nur, wer am Doorman vorbei kommt. Dabei handelt es sich allerdings nicht wie im angeblich besten Techno-Schuppen der Erde BERGHAIN um den „härtesten Türsteher Berlins“, sondern den bei weitem sympathischsten Reinlasser der Welt, der vor allem dafür sorgt, dass nicht zu viele Normalos die Kreise in der Gruft eins tiefer stören sowie keine Limoflaschen in die Finsternis eingeschleust werden. Ich habe ihn noch nie ein böses Wort sprechen gehört, egal, wie weit die Nacht auch schon fortgeschritten war. Dass er trotz der mörderischen Arbeits-Schichten - das CATHEDRAL hat fast jeden Tag bis in die allertiefste Nacht, um nicht zu sagen, bis an die Grenze zum Morgen geöffnet - immer so cool bleibt, kann jedem Menschen nur Vorbild sein. <br>


<big>Sitzgelegenheiten</big>


Auf mittelalterlich anmutenden Sitzbänken nebst schwarzen Tischen im eigentlichen Laden, der im Untergeschoss liegt, sammelt sich die gesprächsbereite schwarze Fraktion, die eine Peer Group (also FreundInnen) hat beziehungsweise kennt. Wer hier sitzt, gehört sozusagen zum Establishment der Party und kann einen gepflegten Krug Blut-Met trinken, ohne von Zufallsgästen allzu sehr gestört zu werden. Es sei denn, man interessiert sich für die GästInnen, die den Weg zur... <br>
[[File:Medienkonverter benecke universum 2.jpg|thumb|200px|right]] <font color=orange>'''Medienkonverter:''' Ich sage frei heraus, dass es sicher ein Bestseller wird. Allein schon deshalb, weil darin adäquat zu Charlotte Roche die Begriffe Blut, Haare, Sperma, Urin, Kot und Speichel eine Rolle spielen. Okay, Insekten kommen hier noch weitaus häufiger vor. Aber wer ist dann deiner Meinung nach die Zielgruppe dieses Buches? Wird es Marktführer bei denjenigen, die sich nie so richtig getraut haben dich im Notfall auch mal anzusprechen oder wohl eher das Evangelium für zahlreiche Fans?</font><br>


<big>Toilette</big>
'''Mark Benecke:''' Ich hoffe letzteres. Erstens muss ich dann nie mehr beantworten, "ob das nicht ekelig ist" und zweitens denke ich, dass es genügend Text-Stellen gibt, die sich beliebig auslegen und damit sektenhaft umformen lassen. Wir könnten das schöne Buch auch direkt als Apokryphe verkaufen, ich rede mal mit dem Verlag.<br>


... suchen und finden. Diese ist deswegen einer Erwähnung wert, weil sie mit steigendem Absynth-Level im Blut immer unwahrscheinlicher wird. Richtig gelesen: Es handelt sich um eine unwahrscheinliche Toilette! Und zwar deswegen, weil sich beispielsweise in der Herrentoilette bei meinem letzten Besuch ein Päärchen aufhielt, das aber anstatt vermuteter Ausschweifungen nur minutenlang über eine Wasserlache in der Raummitte sinnierte, während ich mir die Blutspuren näher anschaute, die nicht nur die Heizung und die Wand-Kacheln, sondern auch die Decke zieren. Immer wieder verblüffend ist auch das überlebensgrosse Gesicht des Heilands, das sich dem Toilettengänger mindestens zwei Mal pro Abend zeigt. Beim bevorstehenden Papstbesuch also aufgepasst: Wer weiss, ob wir den alten Zausel nicht auf einmal bei seinem Homie Jesus im CATHEDRAL treffen. Passen würde es, denn...<br>


<big>Der Bar-Raum</big>
<font color=orange>'''Medienkonverter:''' Biographien werden ja auch benutzt, schlicht um sich an seinem "Ideal" zu messen, zu reiben, und um sich eventuell darüber klar zu werden wie man selbst sein will... Gestern lief im ZDF eine 37°-Doku unter dem Titel "Mit Abitur zum Erotik-Job". Da stellt sich nun die Frage, ob dein Kapitel "Vom Praktikum zur Doktor-Arbeit: Zehn Jahre Arbeit mit Mark Benecke" so manche Sicht auf berufliche Perspektiven ändern oder sich dessen Studium gar als veritabler Karrierejoker entpuppen könnte. Was meinst Du?</font><br>


...sieht wirklich wie eine Kirche aus. Allerdings eine, in der sehr gute TheatermalerInnen, Requisiteure aus Bram Stokers Dracula-Film (das war in den Achzigern) sowie ein Meister der Zapfanlagenherstellung ihre knöchernen Hände angelegt haben. Zwischendurch gabs auch mal ei umgedrehtes Glitzerspiegelkreuz, das von der Galerie hing, doch das war vermutlich zu glitzerig und hell, jedenfalls ist es nicht mehr da. Die Farbtöne in der Kathedrale changieren zwischen schwarz, tiefschwarz und dunkelrötest bis hin zu einem mutigen tiefgrün, das aber nur im Absynth-Glas. Es gibt auch neumodische Getränke wie einen „Mexikaner“, die ich aber weder gechmacklich noch farblich kenne. Solche Getränke-Varianten kommen und gehen, das habe ich in den nun fast vierhundert Jahren meines Daseins gelernt. <br>
'''Mark Benecke:''' In genanntem Text steht ja, dass unser Job brotlos ist. Die Autorin hat das auch konsequent vorgelebt und ist vor einigen Tagen nach elf Jahren als Kriminalbiologin konsequent in eine Art Makler-Büro gewechselt, "weil die mir wenigstens ein volles Gehalt zahlen." In der Tat also: Kriminalbiologie als Karriere-Joker mit allen Eigenschaften eines solchen, zumindest, wenn man den Joker aus "Batman" meint: Tragisch, verdreht und rätselhaft, aber gut drauf.<br>


Den einzig wirklich hellen Kontrapunkt im CATHEDRAL bilden die zahlreicheichen Schädel dar, die sich hier und da türmen. Auch im überdimensionalen Augen-Glas funkelt es ein wenig heller. Was ich komisch finde: Die Augen schrumpfen seit Jahren und werden immer kleiner. Ob das eine optische Täuschung ist oder der osmotische Druck im Glas, will ich lieber gar nicht wissen. Warum überhaupt jemand hunderte von Augen einlegt und zum Whiskey stellt, ist eine weitere Frage, von der man sich den (eigenen) Schädel besser gar nicht erst sprengen lässt. <br>


<big>Die Gäste</big>
<font color=orange>'''Medienkonverter:''' Man könnte dich beinahe für eine zeitgemäße Reinkarnation des alten Seneca halten. Wie er plädierst für lebenslanges Lernen und gemeinnütziges Engagement, und gleichermaßen eint euch das zuweilen dünkelhaft vorgebrachte Prädikat: Populärwissenschaftler / Edutainment-Star... Begleichen diesbezüglich jene Kapitel, in denen Tina dein Wirken an der University of Huddersfield, oder deine Tintenfischforschung beschreiben, auch alte Rechnungen mit Vorurteilen orthodoxer Kritiker? Muss man diese Kapitel etwa als sensible Kurskorrektur gegenüber dem medialen Erscheinungsbild bei MTV, VIVA, Stefan Raab, oder dem WGT verstehen?</font><br>


Trotz jahrelanger Beobachtungen raffe ich nicht, wer das typische CATHEDRAL-Publico ist. Ich sah vereinzelt schon Herren in Jeans, neulich sogar eine cool gekleidete Cybergoth-Dame, oft und meist genug sind es aber Gruftis im besten Alter, und damit meine ich das Alter deutlich unter und um die dreißig. Es scheint sich beim CATHEDRAL wirklich um einen der aller-aller-allerletzten Coven für Vampire, Vamypre, Gruftis, Schwarzkittel, MittelalterfreundInnen und vielleicht auch Düstermetaller zu handeln, den es noch gibt. <br>
'''Mark Benecke:''' Nö, ich werde auch weiterhin mit Raab Blutspuren auswerten, im privaten Frühstücksfernsehen Quatsch gegen homöopathischen Nonsens setzen, meine Kolumne im Tätowier-Magazin mit Tinte füttern und Kindern Adventskalender basteln, in denen der Weihnachtsmann mithilfe forensischer Spuren gerettet werden muss. Der sozusagen universitär-wissenschaftliche Teil ist ebenso im Buch, weil wir zeigen wollen, dass Forschen genauso viel Spaß macht wie quatsch machen, man dazu aber halt auch mal seinen verfickten Arsch vors Bio-Buch und Mikroskop bewegen muss anstatt CSI zu gucken und Chips zu fressen. Daher auch die Fall-Berichte, die zeigen, dass die Knackis genauso spinnen können wie der Staatsanwalt oder die Angehörigen.<br>




Dazu passt, dass das, wenn grade kein DJ da ist, das Thekenteam nicht selten in Form von Tommy auch eine sehr solide schwarze Musikmischung krachen lässt, die in Schüben die gemütliche Tanzenge ganz hinten im CATHEDRAL füllt. Ein echter Grufti ist nur, wer dort schon einmal an die Wand gepresst oder unter die Treppe gedrängt geschwitzt hat!<br>
[[File:Medienkonverter benecke universum 3.jpg|thumb|200px|left]] <font color=orange>'''Medienkonverter:''' Während sich andere in ihrer Biographie mühsam ein Image mit gebrochenem Charakter konstruieren, hast Du als Biologe die Stimmbänder schon längst als sinnliche Körperteile offenbart. Deine musikalische Karriere führte den zweidimensionalen Mann über diverse Bühnen bis ins Zweieck-Studio. So weit, so unterhaltsam. Aber warum zeugen deine bisher größten Hits, außer vom unumgänglichen Thema Frauen, auch stets von unverhohlener Verehrung für Staatsexamen-hinter-sich-Bringer? Vor den Blonden Burschen war's noch die Deutschlehrerin, gemeinsam mit Sara Noxx dann ein szenebekannter Biologe...</font><br>


Es scheinen aber auch ganze Trupps von GästInnen mal im CATHEDRAL, mal auch wieder nicht zu sein. Ich erinnere mich noch an brechend volle Abende, bei denen ein vorwiegend jüngeres Publico die Gänge wie ein Teppich aus schwarzem Samt durchzog, darüber eine Tänzerin auf der Theke, die einen unglaublichen Gothic-Strip lieferte. Vielleicht habe ich das alles aber auch nur geträumt. Denn beim nächsten Mal saßen vollkommen andere Leuz dort. Mir egal, da ich mich eh an die Theke schnalle, um dort ein Glas Sprudel zu schlürfen, und zwar mit...<br>
'''Mark Benecke:''' Ich verehre neben Frau Noxx auch die P:W, SITD, Welle:Erdball, Suicide Commando, Eskil, Agonoize, Lola Angst, Noisuf-X, Oswald Henke und viele andere, die ihr möglicherweise oder auch nicht vorhandenes Staatsexamen bisher nie raushängen ließen, sondern lieber Krach machen oder Zitronenfalter anlocken. Einige Fotos auf den Seiten 88-89 des Buches beweisen das in schönsten Tönen (= schwarzweiss).<br>


<big>den Special Guests</big>


...die wir zu ihren Erlebnissen befragen wollten. Dies waren CINDY und KRISTINA aus Berlin sowie für einen längeren Plausch ELISA, mit denen wir sehr viel Spaß hatten, allerdings bis heute keinerlei klare Erinnerung bezüglich der Inhalte -- das erscheint mir jedoch als Qualitäts-Merkmal. Grund: Guter Absynth sowie die im CATHEDRAL ebenfalls stoßweise anzutreffenden ANTI-PUB-CRAWLER. Das sind Leute, die organisiert durch Kneipen ziehen, es aber uncool finden, organsiert durch Kneipen zu ziehen. Daher ziehen sie organisiert durch Kneipen, aber eben als Anti-durch-die-Kneipen-Zieher. Makes total sense! Antipubcrawler sind nett, kommen meist von außerhalb (Brandenburg) bis ganz außerhalb (Neuseeland), drängeln sich aber im verständlichen Wunsch und Bestreben nach Flüssigem unfreiwillig in die Unterhaltung, also an die Theke. Ein Qualitäts-Zeichen also, dass wir mit unseren Referenz-Mittrinkerinnen Cindy, Kristina und Elisa, die weder Pub- noch Anti-Pubcrawlerinnen sind, sondern einfach schwarze Berliner Seelen in der ansonsten viel zu hellen und bunten Welt, so viel Freude hatten.<br>
<font color=orange>'''Medienkonverter:''' Besten Dank für diesen Blick in dein geordnetes Chaos, und zum Abschluss dann doch noch die obligatorischen Fragen danach wie viele Seiten der Lektor hier womöglich rausgestrichen hat, und ob Du als Träger eines Doktor-Titels auf den Seiten 314 - 315 [Fußnoten] mit der inzwischen angebrachten Sorgfalt zu Werke gegangen bist?</font><br>


<big>Tipp-Würdigkeit</big>
'''Mark Benecke:''' Bin ich. Alle Lektoren dieser Erde kriegen einen Schlaganfall, wenn sie meine Korrekturen bearbeiten müssen (und sie müssen, harrharrharr!), die sich neben inhaltlichem auch auf stets doppelte Leerzeichen, Kommas, mir unschön erscheinende Wort-Trennungen und dergleichen beziehen. Ein aktuelles Video dazu hier: <nowiki>http://youtu.be/0dQbeGIcZnI</nowiki><br>


Das CATHEDRAL, man merkt es schon, ist tausend mal mehr als einer der schwarzen Mini-Clubs, die immer dienstags Depeche-Mode-Party machen müssen, um weiter zu bestehen, und es ist auch keine Riesendisco, die auf vier Floors die schwarzen Massen durchschüttelt. Stattdessen werden hier wie selbstverständlich auf der Theke Lesungen durchgeführt (unter anderem von Lydia und mir), eine Generation dunkler Gestalten nach der anderen mit einem Unterschlupf und leckeren Getränken versorgt sowie -- wie schon erwähnt -- von der Toilette bis zur Tanzfläche konsequent alles auf Romatigothnhorrorrollelectro getrimmt, gehegt und belassen. Das Personal wechselt dabei selten bis überhaupt nicht, wie es sich für einen friedlichen Schattenplatz mit tosenden Tönen eben gehört. Mir gefällt das alles sehr, und eine Welt, in der jede Stadt einen so einwandfreien Laden wie das CATHEDRAL hätte, wäre eine sonnenlichtfreiere, schwärzere und damit bessere. <br>


'''"Das Benecke-Universum, Mitstreiter, Oma und Opa erzählen..."<br>
Mark Benecke (Hrsg.) // Militzke Verlag GmbH<br>
320 Seiten // 14,90 Euro<br>
<nowiki>ISBN 978-3-86189-845-0</nowiki><br>
[http://www.forensicbox.de/epages/es10551029.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es10551029_onlinebox/Products/MB-TB-Fanbuch http://www.forensicbox.de ]<br>
<nowiki>http://www.militzke.de</nowiki>'''<br><br>
===<font color=orange>Lesetipps</font>===
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* [[2015 negatief: Das Chaos Team|Das Chaos Team]]
* [[2011-04 Tätowiermagazin: Tätowierte Nerds, die Nasa und warum das Universum so ist, wie es ist|Tätowierte Nerds, die Nasa und warum das Universum so ist, wie es ist]]
* [[2019 Mark Benecke (Biografie): Mein Leben nach dem Tod: Wie alles begann|Mein Leben nach dem Tod: Wie alles begann]]
* [[Was macht eigentlich... ein Kriminalbiologe|Was macht eigentlich... ein Kriminalbiologe?]]
* [[2012-03-01 Oetinger: Soll mein Kind wirklich Fliegen anlocken? Fragen und Antworten zum neuen Experimentier-Buch|Soll mein Kind wirklich Fliegen anlocken? Fragen und Antworten zum neuen Experimentier-Buch]]
* [[Mumien in Palermo: Beck|Mumien in Palermo]]
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Latest revision as of 13:57, 9 October 2019

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Quelle: http://www.medienkonverter.de/interview-mark-benecke_2011-294.html


Der Medienkonverter

Das Benecke Universum

[Weitere Publikationen von MB] [Weitere Interviews mit MB]

Autor & Fotos: Mark Benecke / Rocksau / privat

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Medienkonverter: Hallo Mark, zuerst eine kurze Frage für die Freunde aus der Generation - Too long; didn't read. Wird es "Das Benecke Universum" auch als Hörbuch, mit Stations- und mundartlich eingefärbten pseudoanglizistischen Entschuldigungs-Ansagen als background noise, geben?

Mark Benecke: Gerne - als Mundarten habe ich im Angebot kölsch und bayrisch (spreche icke) bzw. schlesisch mit deutschem Akzent (Jattin). Den Mix können dann wie schon bei den Baustellen-Unfällen mit den Brigadisten der Patenbrigade: Wolff machen, vielleicht mit brandenburgischen Einsprengseln. Multikulti olé! Wer diffamiert werden will: Bitte hinten anstellen.


Medienkonverter: Nachdem das geklärt ist... Dein druckfrisches Universum ist ein vielschichtiges Puzzle aus Urknall-Familien-Saga, Einblicken in die Welt des Kriminalbiologen nebst abenteuerlichen Reiseberichten und Episoden aus den elitärsten Einrichtungen modernen Networkings wie etwa den Donaldisten, der Transylvanian Society of Dracula oder der Partei DIE PARTEI geworden. Wie viel mehr an Zeit, im Vergleich zum Durchschnittsbürger mit seiner Einkommensteuererklärung, hast Du und dein Team in die Erstellung dieser Melange aus Autobiografie und forensischem Manifest investiert?

Mark Benecke: Es war eine Schweinearbeit, die ich aber allen bezahlt habe. Erstaunt war ich allerdings, mit welcher Leichtigkeit beispielsweise Kollegin Tina ihre Sichtung des von ihr verhassten Playboys Rolf Eden ("Ich will mich zu Tode lieben lassen") am Flughafen zum Verfaulende-Schweine-Training en detail beschrieb [...]. Man lernt nie aus, besonders, wenn man über sich selbst was liest, was Frauen schreiben.


Medienkonverter: Du hast mal in einem taz-Interview gesagt: "Normalerweise glaube ich Zeugen nichts...“ . Was hat dich dennoch bewogen, beispielsweise Klaus Fehling oder Martin Sonneborn hier zu Wort kommen zu lassen und deren Perspektive auf deine neuronalen Prozesse zu vertrauen? Erfährt man durch deren Distanz auch tatsächlich mehr über dich?

Mark Benecke: Ich schon, mehr wollte ich ja gar nicht. Abgesehen davon glaubt den beiden genannten Zeugen ja eh keiner was, schließlich handelt es sich um einen Theater-Autor und einen Satiriker bzw. Politiker. Dafür können sie gut schreiben!


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Medienkonverter: Ich sage frei heraus, dass es sicher ein Bestseller wird. Allein schon deshalb, weil darin adäquat zu Charlotte Roche die Begriffe Blut, Haare, Sperma, Urin, Kot und Speichel eine Rolle spielen. Okay, Insekten kommen hier noch weitaus häufiger vor. Aber wer ist dann deiner Meinung nach die Zielgruppe dieses Buches? Wird es Marktführer bei denjenigen, die sich nie so richtig getraut haben dich im Notfall auch mal anzusprechen oder wohl eher das Evangelium für zahlreiche Fans?

Mark Benecke: Ich hoffe letzteres. Erstens muss ich dann nie mehr beantworten, "ob das nicht ekelig ist" und zweitens denke ich, dass es genügend Text-Stellen gibt, die sich beliebig auslegen und damit sektenhaft umformen lassen. Wir könnten das schöne Buch auch direkt als Apokryphe verkaufen, ich rede mal mit dem Verlag.


Medienkonverter: Biographien werden ja auch benutzt, schlicht um sich an seinem "Ideal" zu messen, zu reiben, und um sich eventuell darüber klar zu werden wie man selbst sein will... Gestern lief im ZDF eine 37°-Doku unter dem Titel "Mit Abitur zum Erotik-Job". Da stellt sich nun die Frage, ob dein Kapitel "Vom Praktikum zur Doktor-Arbeit: Zehn Jahre Arbeit mit Mark Benecke" so manche Sicht auf berufliche Perspektiven ändern oder sich dessen Studium gar als veritabler Karrierejoker entpuppen könnte. Was meinst Du?

Mark Benecke: In genanntem Text steht ja, dass unser Job brotlos ist. Die Autorin hat das auch konsequent vorgelebt und ist vor einigen Tagen nach elf Jahren als Kriminalbiologin konsequent in eine Art Makler-Büro gewechselt, "weil die mir wenigstens ein volles Gehalt zahlen." In der Tat also: Kriminalbiologie als Karriere-Joker mit allen Eigenschaften eines solchen, zumindest, wenn man den Joker aus "Batman" meint: Tragisch, verdreht und rätselhaft, aber gut drauf.


Medienkonverter: Man könnte dich beinahe für eine zeitgemäße Reinkarnation des alten Seneca halten. Wie er plädierst für lebenslanges Lernen und gemeinnütziges Engagement, und gleichermaßen eint euch das zuweilen dünkelhaft vorgebrachte Prädikat: Populärwissenschaftler / Edutainment-Star... Begleichen diesbezüglich jene Kapitel, in denen Tina dein Wirken an der University of Huddersfield, oder deine Tintenfischforschung beschreiben, auch alte Rechnungen mit Vorurteilen orthodoxer Kritiker? Muss man diese Kapitel etwa als sensible Kurskorrektur gegenüber dem medialen Erscheinungsbild bei MTV, VIVA, Stefan Raab, oder dem WGT verstehen?

Mark Benecke: Nö, ich werde auch weiterhin mit Raab Blutspuren auswerten, im privaten Frühstücksfernsehen Quatsch gegen homöopathischen Nonsens setzen, meine Kolumne im Tätowier-Magazin mit Tinte füttern und Kindern Adventskalender basteln, in denen der Weihnachtsmann mithilfe forensischer Spuren gerettet werden muss. Der sozusagen universitär-wissenschaftliche Teil ist ebenso im Buch, weil wir zeigen wollen, dass Forschen genauso viel Spaß macht wie quatsch machen, man dazu aber halt auch mal seinen verfickten Arsch vors Bio-Buch und Mikroskop bewegen muss anstatt CSI zu gucken und Chips zu fressen. Daher auch die Fall-Berichte, die zeigen, dass die Knackis genauso spinnen können wie der Staatsanwalt oder die Angehörigen.


Medienkonverter benecke universum 3.jpg

Medienkonverter: Während sich andere in ihrer Biographie mühsam ein Image mit gebrochenem Charakter konstruieren, hast Du als Biologe die Stimmbänder schon längst als sinnliche Körperteile offenbart. Deine musikalische Karriere führte den zweidimensionalen Mann über diverse Bühnen bis ins Zweieck-Studio. So weit, so unterhaltsam. Aber warum zeugen deine bisher größten Hits, außer vom unumgänglichen Thema Frauen, auch stets von unverhohlener Verehrung für Staatsexamen-hinter-sich-Bringer? Vor den Blonden Burschen war's noch die Deutschlehrerin, gemeinsam mit Sara Noxx dann ein szenebekannter Biologe...

Mark Benecke: Ich verehre neben Frau Noxx auch die P:W, SITD, Welle:Erdball, Suicide Commando, Eskil, Agonoize, Lola Angst, Noisuf-X, Oswald Henke und viele andere, die ihr möglicherweise oder auch nicht vorhandenes Staatsexamen bisher nie raushängen ließen, sondern lieber Krach machen oder Zitronenfalter anlocken. Einige Fotos auf den Seiten 88-89 des Buches beweisen das in schönsten Tönen (= schwarzweiss).


Medienkonverter: Besten Dank für diesen Blick in dein geordnetes Chaos, und zum Abschluss dann doch noch die obligatorischen Fragen danach wie viele Seiten der Lektor hier womöglich rausgestrichen hat, und ob Du als Träger eines Doktor-Titels auf den Seiten 314 - 315 [Fußnoten] mit der inzwischen angebrachten Sorgfalt zu Werke gegangen bist?

Mark Benecke: Bin ich. Alle Lektoren dieser Erde kriegen einen Schlaganfall, wenn sie meine Korrekturen bearbeiten müssen (und sie müssen, harrharrharr!), die sich neben inhaltlichem auch auf stets doppelte Leerzeichen, Kommas, mir unschön erscheinende Wort-Trennungen und dergleichen beziehen. Ein aktuelles Video dazu hier: http://youtu.be/0dQbeGIcZnI


"Das Benecke-Universum, Mitstreiter, Oma und Opa erzählen..."
Mark Benecke (Hrsg.) // Militzke Verlag GmbH
320 Seiten // 14,90 Euro
ISBN 978-3-86189-845-0
http://www.forensicbox.de
http://www.militzke.de

Lesetipps



Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.