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'''Von Michael Berwanger'''<br>
'''Von Michael Berwanger'''<br>


Wir haben das an dieser Stelle ja schon oft erörtert. Es gibt nichts Schlimmeres als die Realität. Kein Autor kann sich ausdenken, was in Wirklichkeit an Brutalität oder bestialischem Verhalten von Menschen in ihrem krankhaften Wahn verbrochen wird. Und so hat Mark Benecke – diesmal in Zusammenarbeit mit seiner Frau Lydia – mal wieder zur Feder oder doch eher zur Tastatur seines Rechners gegriffen und in elf Kapiteln schier unglaubliche Fälle von Verbrechen zusammengetragen, im wahrsten Sinne seziert, durchleuchtet und bewertet.<br>
Wir haben das an dieser Stelle ja schon oft erörtert. Es gibt nichts Schlimmeres als die Realität. Kein Autor kann sich ausdenken, was in Wirklichkeit an Brutalität oder bestialischem Verhalten von Menschen in ihrem krankhaften Wahn verbrochen wird. Und so hat Mark Benecke [...] mal wieder zur Feder oder doch eher zur Tastatur seines Rechners gegriffen und in elf Kapiteln schier unglaubliche Fälle von Verbrechen zusammengetragen, im wahrsten Sinne seziert, durchleuchtet und bewertet.<br>


Mark Benecke ist nicht einfach nur Autor, sondern einer der bekanntesten und gefragtesten forensischen Biologen, die es in Deutschland gibt. Nach eigener Angabe versessen auf alles, was uns „Normalos“ eher den Ekel die Kehle hochtreibt: Käfer, Gewürm, Schimmel und
Mark Benecke ist nicht einfach nur Autor, sondern einer der bekanntesten und gefragtesten forensischen Biologen, die es in Deutschland gibt. Nach eigener Angabe versessen auf alles, was uns „Normalos“ eher den Ekel die Kehle hochtreibt: Käfer, Gewürm, Schimmel und Bakterien. [...] <br>
Bakterien. Seine Frau Lydia ist Psychologin und arbeitet ebenso, wie Mark in der Forensik. Ein hervorragendes Team in Sachen Verbrechensaufklärung. <br>


Normalerweise sollte das Aussehen von Autoren, die hier besprochen werden, keine Rolle spielen, aber diesmal sei explizit eine Ausnahme gemacht: Mark Benecke, ein großer schlanker Anfangsvierziger ist flächendeckend tätowiert (nebenbei bemerkt auch Vorsitzender des Vereins ProTattoo), trägt diverse Piercings, meist einen Walrossschnauzbart und schwarze Mäntel. Umgangssprachlich würde man ihn als Gruftie bezeichnen. Seine Frau steht ihm da nur wenig nach: mit rot gefärbten Haaren, Piercings und ebenfalls schwarzen Klamotten
Normalerweise sollte das Aussehen von Autoren, die hier besprochen werden, keine Rolle spielen, aber diesmal sei explizit eine Ausnahme gemacht: Mark Benecke, ein großer schlanker Anfangsvierziger ist flächendeckend tätowiert (nebenbei bemerkt auch Vorsitzender des Vereins ProTattoo), trägt diverse Piercings, meist einen Walrossschnauzbart und schwarze Mäntel. Umgangssprachlich würde man ihn als Gruftie bezeichnen. Seine Frau steht ihm da nur wenig nach: mit rot gefärbten Haaren, Piercings und ebenfalls schwarzen Klamotten
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darüber hinaus noch die Punkband Die Blonden Burschen gegründet hat und NRW-Vorsitzender der Partei Die PARTEI ist, komplettiert das Bild aufs Schönste. <br>
darüber hinaus noch die Punkband Die Blonden Burschen gegründet hat und NRW-Vorsitzender der Partei Die PARTEI ist, komplettiert das Bild aufs Schönste. <br>


Jetzt hat er also nach „Mordspuren“, „Mordmethoden“ und „So arbeitet die moderne Kriminalbiologie“ seinen neuesten Band „Aus der Dunkelkammer des Bösen“ bei Lübbe veröffentlicht. Diesmal geht er mehr auf die psychologischen Gründe und Verwerfungen der Täter ein.
Jetzt hat er also nach „Mordspuren“, „Mordmethoden“ und „So arbeitet die moderne Kriminalbiologie“ seinen neuesten Band „Aus der Dunkelkammer des Bösen“ bei Lübbe veröffentlicht. Diesmal geht er mehr auf die psychologischen Gründe und Verwerfungen der Täter ein. [...]<br>
Gerade in den Beiträgen von Lydia Benecke werden die Banalitäten der Bösen besonders greifbar, wenn auch Mark Benecke die Zusammenhänge besser in Worte fassen kann, als seine Frau.<br>


So schreibt er als erster umfassend über den Kolumbianer Luis Alfredo Garavito Cubillos, der zwischen 1992 und 1997 etwa 300 (in Worten: dreihundert) Jungen gefoltert und danach getötet hat (nicht haben soll). Dabei beleuchtet er sowohl die Psyche des Täters als auch die einer Gesellschaft, die solche Szenarien nicht rechtzeitig erkennen will. Im Eingangskapitel berichtet er von seinen
So schreibt er als erster umfassend über den Kolumbianer Luis Alfredo Garavito Cubillos, der zwischen 1992 und 1997 etwa 300 (in Worten: dreihundert) Jungen gefoltert und danach getötet hat (nicht haben soll). Dabei beleuchtet er sowohl die Psyche des Täters als auch die einer Gesellschaft, die solche Szenarien nicht rechtzeitig erkennen will. Im Eingangskapitel berichtet er von seinen
Untersuchungen, die er beim FSB (ehemals KGB) in den Räumen des Moskauer Archivs unternommen hat. Forschungsgegenstand waren die Zähne
Untersuchungen, die er beim FSB (ehemals KGB) in den Räumen des Moskauer Archivs unternommen hat. Forschungsgegenstand waren die Zähne
und die Schädeldecke Adolf Hitlers. Zum Leidwesen der Russen konnte er beweisen, dass die archivierte Schädeldecke nicht Hitler gehört haben kann. Mit Verve stürzen sich Lydia und Mark Benecke auf die spektakulären Fälle von Pädophilie und dem „Heranzüchten“ von
und die Schädeldecke Adolf Hitlers. Zum Leidwesen der Russen konnte er beweisen, dass die archivierte Schädeldecke nicht Hitler gehört haben kann. [...] Der Fall Josef Fritzl sei – nach Aussage der Beneckes – kein Einzelfall. Sie arbeiten exakt heraus, welche psychischen Störungen zu solchen Untaten führen und belegen mit weiteren Fällen, wie etwa dem der Täter Wolfgang Priklopil (der Peiniger von Natascha Kampusch) oder Viktor Mokhov, dass solche Störungen häufiger vorkommen, als uns recht sein kann. In den anderen Kapiteln werden u. a. Lustmord, Nekrophilie und tödliche Zwiste unter Nachbarn beleuchtet, das ganze Grausen also, das der Mensch in der Realität für seinen Mitmenschen bereit hält auf 430 Seiten. Nichts für schlechte Nerven.<br><br>
Ehefrauen – wie aus Kindesmissbrauch Gefangenschaft wird. Der Fall Josef Fritzl sei – nach Aussage der Beneckes – kein Einzelfall. Sie arbeiten exakt heraus, welche psychischen Störungen zu solchen Untaten führen und belegen mit weiteren Fällen, wie etwa dem der Täter
 
Wolfgang Priklopil (der Peiniger von Natascha Kampusch) oder Viktor Mokhov, dass solche Störungen häufiger vorkommen, als uns recht sein kann. In den anderen Kapiteln werden u. a. Lustmord, Nekrophilie und tödliche Zwiste unter Nachbarn beleuchtet, das ganze Grausen also, das der Mensch in der Realität für seinen Mitmenschen bereit hält auf 430 Seiten. Nichts für schlechte Nerven.<br>
===<font color=orange>Lesetipps</font>===
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* [[1999 Mark Benecke: Body Modification, Autophagy|Body Modification, Autophagy]]
* [[2002 12 Sueddeutsche Zeitung: Charmante Bestien|Charmante Bestien]]
* [[2004-02-05 Express: Besuch bei der Bestie|Besuch bei der Bestie]]
* [[2017 02 MDZ: Insekten entlarven den Moerder|Insekten entlarven den Moerder]]
* [[2006 SeroNews: Buchrezension: Luigi Lucheni: "Ich bereue nichts." Die Aufzeichnungen des Sisi-Mörders.|"Ich bereue nichts." - Die Aufzeichnungen des Sisi-Mörders]]
* [[2005 SeroNews: Stephan Harbort (2004) "Ich musste sie kaputt machen" -- Anatomie eines Jahrhundert-Mörders|"Ich musste sie kaputt machen." - Anatomie eines Jahrhundert-Mörders]]
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Latest revision as of 15:06, 7 October 2019

Quelle: Literaturseiten München, Februar 2012

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Agentur

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Von Michael Berwanger

Wir haben das an dieser Stelle ja schon oft erörtert. Es gibt nichts Schlimmeres als die Realität. Kein Autor kann sich ausdenken, was in Wirklichkeit an Brutalität oder bestialischem Verhalten von Menschen in ihrem krankhaften Wahn verbrochen wird. Und so hat Mark Benecke [...] mal wieder zur Feder oder doch eher zur Tastatur seines Rechners gegriffen und in elf Kapiteln schier unglaubliche Fälle von Verbrechen zusammengetragen, im wahrsten Sinne seziert, durchleuchtet und bewertet.

Mark Benecke ist nicht einfach nur Autor, sondern einer der bekanntesten und gefragtesten forensischen Biologen, die es in Deutschland gibt. Nach eigener Angabe versessen auf alles, was uns „Normalos“ eher den Ekel die Kehle hochtreibt: Käfer, Gewürm, Schimmel und Bakterien. [...]

Normalerweise sollte das Aussehen von Autoren, die hier besprochen werden, keine Rolle spielen, aber diesmal sei explizit eine Ausnahme gemacht: Mark Benecke, ein großer schlanker Anfangsvierziger ist flächendeckend tätowiert (nebenbei bemerkt auch Vorsitzender des Vereins ProTattoo), trägt diverse Piercings, meist einen Walrossschnauzbart und schwarze Mäntel. Umgangssprachlich würde man ihn als Gruftie bezeichnen. Seine Frau steht ihm da nur wenig nach: mit rot gefärbten Haaren, Piercings und ebenfalls schwarzen Klamotten ist sie ein wunderbares Pendant zu ihrem Mann Mark. Lassen Sie sich vom Schein nicht trügen.

Mark Benecke ist Spezialist für forensische Entomologie, studierte Biologie, Zoologie und Psychologie, er promovierte über den genetischen Fingerabdruck und absolvierte diverse polizeitechnische Ausbildungen im Bereich der Rechtsmedizin in den USA. Benecke wird als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger herangezogen, um biologische Spuren bei vermuteten Gewaltverbrechen mit Todesfolgen auszuwerten. Dazu ist er Autor mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher, Gastherausgeber für die Forensic Science International und Mitglied im Wissenschaftsrat der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften. Dass er darüber hinaus noch die Punkband Die Blonden Burschen gegründet hat und NRW-Vorsitzender der Partei Die PARTEI ist, komplettiert das Bild aufs Schönste.

Jetzt hat er also nach „Mordspuren“, „Mordmethoden“ und „So arbeitet die moderne Kriminalbiologie“ seinen neuesten Band „Aus der Dunkelkammer des Bösen“ bei Lübbe veröffentlicht. Diesmal geht er mehr auf die psychologischen Gründe und Verwerfungen der Täter ein. [...]

So schreibt er als erster umfassend über den Kolumbianer Luis Alfredo Garavito Cubillos, der zwischen 1992 und 1997 etwa 300 (in Worten: dreihundert) Jungen gefoltert und danach getötet hat (nicht haben soll). Dabei beleuchtet er sowohl die Psyche des Täters als auch die einer Gesellschaft, die solche Szenarien nicht rechtzeitig erkennen will. Im Eingangskapitel berichtet er von seinen Untersuchungen, die er beim FSB (ehemals KGB) in den Räumen des Moskauer Archivs unternommen hat. Forschungsgegenstand waren die Zähne und die Schädeldecke Adolf Hitlers. Zum Leidwesen der Russen konnte er beweisen, dass die archivierte Schädeldecke nicht Hitler gehört haben kann. [...] Der Fall Josef Fritzl sei – nach Aussage der Beneckes – kein Einzelfall. Sie arbeiten exakt heraus, welche psychischen Störungen zu solchen Untaten führen und belegen mit weiteren Fällen, wie etwa dem der Täter Wolfgang Priklopil (der Peiniger von Natascha Kampusch) oder Viktor Mokhov, dass solche Störungen häufiger vorkommen, als uns recht sein kann. In den anderen Kapiteln werden u. a. Lustmord, Nekrophilie und tödliche Zwiste unter Nachbarn beleuchtet, das ganze Grausen also, das der Mensch in der Realität für seinen Mitmenschen bereit hält auf 430 Seiten. Nichts für schlechte Nerven.

Lesetipps



Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.