2002 Diplomarbeit Heiko Joachim Koch: Forensische Entomologie: Prä- und postmortale Leichenbesiedlung durch Insekten
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Diplomarbeit
Forensische Entomologie:
Prä- und postmortale Leichenbesiedlung durch Insekten
Von Heiko Joachim Koch
Fachhochschule der Polizei Villingen-Schwenningen
22. Jahrgang / Hauptstudium I / 2002
Erstbetreuer: Dipl.-Biologe, Dr. rer. medic Mark
Benecke
Zweitbetreuer: KOR Harald Kusterer
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird erläutert, was sowohl der
als erstes am Tatort eintreffende Schutzpolizist, als auch der Sachbearbeiter
der Kriminalpolizei, bei der Aufnahme des objektiven Tatbefundes, hinsichtlich
einer möglichen Insektenbesiedlung zu beachten hat.
Es werden leichenassoziierte Insekten der wichtigsten Ordnungen,
der Fliegen und Käfer beschrieben und aufgeführt in welchem
Fäulnisstadium diese üblicherweise anzutreffen sind. So kann
bereits vor Ort selbst in späten Zersetzungsstadien eine grobe Bestimmung
der Liegezeit erfolgen.
In diesem Zusammenhang werden mögliche durch Dritte verursachte Einflussfaktoren wie eine örtliche Verlagerung, vorübergehende Exhumierung oder das Auftreten von Wunden erläutert, die zu atypischen Besiedlungsmustern führen und wie diese erkannt werden. Hinzu kommt der Einfluss von Drogen und Giften sowie prämortalen Vernachlässigungen.
Außerdem wird aufgezeigt, wie über den Madeninhalt
der Maden die Identität von Leichen festgestellt werden kann.
Zur klassischen Spurenkunde gehört das Erkennen von Insekten als Spur und Spurenverursacher.
Schließlich wird die fachmännische Spurensuche, Sicherung und Asservierung der Insekten ebenso wie die Anwendung von entsprechenden Hilfsmitteln erörtert und anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis veranschaulicht.
Vorab
Wir wissen so gut wie nichts über sie.
Dabei sind sie allgegenwärtig.
Wir halten sie für den letzten Dreck.
Dabei räumen ihre Larven unseren Unrat weg.
Wir schimpfen sie Ungeziefer.
Dabei sind ihre Maden Schädlingsvernichter.
Wir versuchen sie auszurotten.
Dabei bestäuben sie unsere Pflanzen.
Wir wünschen sie zum Teufel – und haben Glück, dass sich unser
Wunsch nicht erfüllt.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 4
Glossar (Fachbegriffe und Fremdwörter) 7
1. Einleitung 9
2. Kurzer Einblick in die forensische Entomologie 10
3. Aufgaben und Anwendung 13
4. Die forensische Entomologie und ihr Bezug zur Polizei
16
5. Hinweise zum Umgang mit der besiedelten Leiche 19
6. Leicheninsekten – hier: Fliegen (Dipteren) 21
6.1 Calliphoridae (”Schmeißfliegen”) 22
6.1.1 Calliphora vicina (”Blaue Schmeißfliege”)
23
6.1.2 Calliphora vomitoria 24
6.1.3 Lucilia caesar (”Kaisergoldfliege”) 24
6.1.4 Lucilia sericata (”Goldfliege”) 24
6.2 Muscidae (”Stubenfliegen” / ”Echte Fliegen”) 25
6.2.1 Musca domestica (”Gemeine Stubenfliege”)
26
6.2.2 Fannia canicularis (”Kleine Stubenfliege”) 27
6.2.3 Muscina stabulans (”Stallfliege”) 27
6.3 Sarcophagidae (”Fleischfliegen”) 27
6.3.1 Sarcophaga carnaria (”Graue Fleischfliege”)
28
6.3.2. Sarcophaga stercoraria (”Gemeine Kotfliege”) 28
6.4 Phoridae (”Grab-/ Buckelfliegen”) 29
6.5 Piophila casei (”Käsefliege”) 30
7 Entwicklungszyklus der Fliege 31
7.1 Die Schmeißfliege als Erstbesiedlerin 31
7.2 Der Entwicklungszyklus vom Ei zur Fliege 33
7.2.1 Oviposition (Eiablage) und Eier 34
7.2.2 Maden 35
Warum ist die Artbestimmung für Polizeibeamte interessant?
37
Wie bestimmt der Entomologe die Art? 37
Wie alt sind die vorgefundenen Maden? 39
Welche biotischen und abiotischen Faktoren beeinflussen die Altersbestimmung?
40
Wo soll – außerhalb der Leiche – vor und nach dem Abtransport gesammelt
werden? 41
Wie viele Maden sind zu sammeln? 42
Warum sind Maden so vorsichtig zu behandeln? 43
7.2.3 Puparium 45
7.2.4 Tönnchen 45
7.2.5 Fliegen (Diptera) 46
Wie viele Fliegen sind zu sammeln und warum? 47
8 Leicheninsekten – hier: Käfer (Coleoptera) und andere Insekten
48
8.1 Relevanz der Käfer 48
8.2 Arten der Käfer 50
8.2.1 Silphidae (”Aaskäfer”) 50
8.2.1.1 Necrophorus germanicus 50
8.2.1.2 Necrophorus humator (”Schwarze Totengräber”)
51
8.2.1.3 Necrophorus vespilloides 51
8.2.1.4 Necrophorus vespillo (”Gemeiner Totengräber”)
51
8.2.1.5 Oiceoptoma thoracica (”Rothalsige Silphe”)
52
8.2.1.6 Silpha obscura (”Flachstreifiger Aaskäfer”)
52
8.2.2 Staphylinidae (”Kurzflügelkäfer”) 53
8.2.2.1 Creophilus maxillosus 53
8.2.3 Cleridae (”Buntkäfer”) 54
8.2.4 Dermestidae (”Speckkäfer”) 55
8.2.4.1 Dermestes spp. 55
8.2.4.2 Dermestes peruvianus (”Peruvianischer Speckkäfer”)
55
8.2.4.3 Dermestes lardarius (”Gemeiner Speckkäfer”)
56
8.2.4.4 Anthrensus spp. 56
8.2.5 Weitere Käferfamilien 57
8.3 Sammeln der Käfer 58
8.4 Konservieren der Käfer 58
9 Leicheninsekten – hier: andere Insekten 59
9.1 Ameisen (Formicidae) und Schaben (Blattariae) 59
9.2 Schlupfwespen und Spinnen 61
9.3 Besiedler an Wasserleichen 61
10 Lehre vom Tod (Thanatologie) 62
10.1 Der Tod 62
10.2 Feststellung des Todeszeitpunktes 62
10.3 Bestimmung der Todesart 64
10.4 Todesursache und ihr Nachweis 65
11 Fäulnis- und Sukzessionsstadien - hier: Eingrenzung der Liegezeit
67
11.1 Sichere Todeszeichen 67
11.2 Bedeutung des Zersetzungsprozesses für die Besiedlung
67
11.3 Einteilung der Zersetzungsstadien mit zugehörigen Besiedlungsstadien
69
11.3.1 Frühe postmortale Phase 70
A) Totenflecken 70
B) Leichenkälte 73
11.3.2 Mittlere postmortale Phase 74
A) Totenstarre / Leichenstarre / Rigor mortis 74
11.3.3 Späte postmortale Phase 75
A) Autolyse 76
B) Verwesung 76
C) Fäulnis 77
D) Skelettierung 85
E) Mumifizierung 86
F) Fettwachs / Adipocire / Leichenlipid 88
G) Tierfraß 90
12 Fäulnis- und Sukzessionsstadien 91
– hier: weitere Anwendungsmöglichkeiten 91
12.1 Verzögerte Exponierung 92
12.2 Örtliche Verlagerung 92
12.3 Vorübergehende Exhumierung 97
12.4 Wundartefakte 97
12.5 Fremdstoffkontamination 101
12.6 Vernachlässigung 106
12.7 Maden an Wunden 108
12.8 Identitätsfeststellung über DNA-Material
109
13 Sonstige Anwendungsmöglichkeiten 109
13.1 Insekten als Spurenverursacher 109
13.2 Nutzung des Insektes selbst als Spur 110
14 Atypisches Madenwachstum 114
15 Aufnahme des objektiven Tatbefundes 116
15.1 Materialien für die Tatortarbeit 117
15.2 Vorgehen im Rahmen des Ersten Angriffs 122
15.2.1 Sicherungs- und Auswertungsangriff 122
15.2.1.1 Spurensuche 126
Was soll gesammelt werden? 126
15.2.1.2 Spurenmarkierung 127
15.2.1.3 Spurendokumentation 127
15.2.1.4 Spurensicherung / Sammlung von Insekten auf der Leiche und am Fundort
128
Wie sollen Insekten gesammelt werden? 128
15.2.1.5 Spurenasservierung 130
Wie sind die Insekten aufzubewahren? 131
15.2.1.5.1 Zucht 132
16 Fotografische Sicherung des objektiven Tatbefundes
134
17 Schlussbetrachtung 137
18 Anhang 139
19 Literaturverzeichnis 147
20 Abbildungsverzeichnis 158
21 Selbstständigkeitserklärung 159
22 Zusammenfassung 160
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Glossar (Fachbegriffe
und Fremdwörter)
Die verwendeten Fachbegriffe und fachspezifischen Fremdwörter wurden
im ersten Fall der Verwendung mit (*) gekennzeichnet.
Artefakt = künstlich hervorgerufene körperliche Verletzung
Arthropoden = Gliederfüßler
Chorion = Eischale
Dipteren = Fliegen
Entomologie = Insektenkunde
Fauna = Tierwelt eines Lebensraumes / eines bestimmten Gebietes der
Erdoberfläche
fingiert = (-e Spur), wird von Tätern bewusst und beabsichtigt
gelegt um das tatsächliche Tatgeschehen zu verdecken
forensisch = gerichtlich, gerichtsmedizinisch
Habitat = Standort, an dem eine Tier- oder Pflanzenart regelmäßig
vorkommt
Hexapoden = griech. ´Sechsfüßer´ / ´Sechsbeiner´
Imago = (s.) / Imagines (pl.) = ausgewachsene Fliege(n)
konfluieren = zusammenfließen
Larven = Maden / (Fliegen-)
Läsionen = Verletzungen
Mandibeln = Mundwerkzeuge
Metamorphose = Gestaltwandel (z.B. von der Made zur Fliege)
morphologisch = bezogen auf den Bau und die Gestalt des Körpers
nekrophil = Leichen-Freund (Insekten die Leichen als Nähr- und Brutmedium
vorziehen)
Oviposition = Eiablage
Peak = Wachstumsgipfel
Plasma = flüssiger Teil des Blutes
Puparium = äußere Hülle um die Puppe
Puppe = Insekt während der Verwandlung von der Made zur Fliege
Sukzession = Abfolge von Besiedlungsstadien
ventral = bauseitig, am Bauch
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