Straubinger Rundschau Nachlese Artikel Ulli Scharrer Ueber Forensiker Mark Benecke

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Quelle: Straubinger Rundschau, 29. Januar 2018, Seite 27

Lustig, merkwürdig, wissenschaftlich, gruselig

Leichen sind Dr. Mark Beneckes Geschäft, und das stellt der Kriminalbiologe spannend vor

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Von Ulli Scharrer

„Ich bin Biologe, also bin ich nicht cool“, stellt sich Dr. Mark Benecke am Samstagabend im Markmillersaal vor. Der ist ausverkauft, auch am Sonntag bei der Zusatzveranstaltung. Die Schlange zum Büchersignieren ist vor und nach der Veranstaltung über merkwürdige Kriminalfälle, und selbstverständlich in der Pause, jeweils 50 Meter lang. Der Büchertisch am Eingang ist gut gefüllt, aber die Fans – von schwarz gekleideten Gestalten über Hausfrauen, Ingenieure, Architekten, Ärzte, Geschäftsfrauen und Kripobeamten haben meist schon alle Sachbücher, die sich spannend lesen wie Romane, von Dr. Benecke im Schrank, dessen Geschäft sind Leichen aller Art.

Mark Benecke mag die Kö-Papageien – und auch andere Vögel. Hier steht er vor der (künstlichen) Vogelshow im Europapark Rust. FOTO: Mark Benecke

„Wie? Unterm Waschbecken putzen?“ Den Satz höre man öfters von Angeklagten. Die Stelle vergessen Männer beim Putzen nach einem Mord immer, erklärt Dr. Benecke. Und da findet man dann Spuren. Er referierte mit viel Fachwissen, aber niemals trocken. Lustig, merkwürdig, wissenschaftlich und für manche Gemüter stellenweise gruselig war der Abend. Den Vortrag können sich Mitarbeiter im Gesundheitswesen oder von der Polizei als Fortbildungsstunden eintragen lassen.

Der weltweit agierende Kriminalbiologe, unter anderem mit einer Ausbildung bei der US-Kriminalpolizei FBI, füllt überall in Deutschland Vortragshallen und ist beliebter Gast in zahlreichen Fernsehsendungen. Trotz voller Halle vermittelt er den Eindruck, als würde er vor interessierten Freunden am Wohnzimmertisch sprechen.

Die Mischung aus fundiert und familiär, aber dennoch respektvoll, kommt gut an, und auch, dass er als herausragender Wissenschaftler seines Faches gilt, aber halt überhaupt nicht so auftritt oder aussieht, wie man sich das vorstellen würde.

Einblicke in das organisierte Verbrechen

Er gibt Einblicke in Jargon und Arbeitsweisen des organisierten Verbrechens, das natürlich anders als in Hollywoodstreifen daherkommt (weniger glamourös, dafür teils sehr gewalttätig). Und er schlägt einen Bogen zu alten vermeintlichen Mordfällen von Prostituierten in Berlin bis zu den Wundmalen der Therese von Konnersreuth. Wovon sich der Otto-NormalBesucher lösen sollte, falls er einmal eine kriminalforensische Untersuchung leiten sollte: Wahrheit, Gerechtigkeit, Sympathie und Annahmen zu trennen.

Im ersten Teil sind die Zuschauer, die möglichst viel Blut und menschliche Abgründe sehen wollen, vielleicht etwas enttäuscht. Dr. Benecke geht spannend und unterhaltsam auf seine Arbeitsweisen ein. Jede Wahrnehmung sei gesteuert, deswegen sehen erfahrene Ermittler Zeugenaussagen oft skeptisch.

Daher müsse man unbedingt auf Dinge schauen, die unwichtig wirken, oder genauer hinschauen: „Ohne Lupe gehe ich nicht aus dem Haus“, erklärt Benecke, der den Einstieg in seinen Vortrag mit Fotos vom Regensburger und Straubinger Bahnhof sowie mit einem amüsanten Besuch beim Bäcker in der Bahnhofstraße regionalisierte.

Warum Werbung für den Raben Socke, ein Stück für Kleinkinder, in Straubing auf Zigarettenautomaten klebt, diesen Fall konnte selbst er spontan nicht lösen. Mein Beruf ist Spurensucher, stellt er sich vor, „wir untersuchen Blut, Sperma, Haare, Erbrochenes und Spaghetti“, also alles, was anfällt. Neben dem Sammeln und Dokumentieren von Spuren, Fotos und Details an Tatorten, dem anschließenden Einordnen und Katalogisieren sowie der Auswertung zeigte der Biologe seine forensische Arbeitsweise auf.

Spreewaldgurken und Vorsicht vor Geliebten

Dazu gehören auch Testreihen. Zum Beispiel haben einmal Studenten fünf Tage lang unterschiedlich viele Spreewaldgurken gegessen, um Mageninhalte zu messen. Oder er stellte nach, ob es einer Geliebten gelingt, mit ihrer Oberweite einen Mann zu ersticken. Ja, das kann klappen.

Unschöne Tatortfotos setzt Dr. Benecke spärlich ein, er setzt mehr auf Erklärungen zur Ermittlungsarbeit. Fans können sich GratisTatort-Aufkleber mitnehmen, als Andenken oder falls man auf dem Nachhauseweg über ein Verbrechen stolpert. Oder sich mit einer seiner Schaben fotografieren lassen, auch als „Dr. Made“ bekannt, gilt er als Spezialist für Insekten auf Leichen. Eine „Tour-Schabe“, mit der der Veganer auch Werbung für Tierschutz macht, begleitet ihn.

Zwei Straubinger hatten sich sogar seine Autogrammzeichnung tätowieren lassen. Bewusst spielt der „Popstar der Wissenschaft“ mit merkwürdigen und teils frivolen Fällen, um damit Arbeitsweisen und Denkverhalten – falsches und richtiges – aufzuzeigen. Bewusst klammert er moralische oder juristische Betrachtungsweisen aus. Fakten und Beweisbares sei sein Geschäft der Wahrheit, das er allgemeinverständlich Menschen näherbringen will.

Die rund 1000 Gäste am Wochenende im Markmillersaal aus allen Bevölkerungsschichten zeigen, dass das schaurige Thema fasziniert. Biologe zu sein, kann also doch ziemlich cool sein.

(Mit vielem Dank an die Redaktion für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.)

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Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.