1/2019 Zimmer Eins: Wer Geld will, wünscht sich im Grunde etwas anderes: Difference between revisions

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* [[2000-01 Skeptiker: Patente Unternehmer|Patente Unternehmer]]
* [[2019 03 Stuttgarter Zeitung: Ich arbeite nicht für die Toten|Ich arbeite nicht für die Toten]]
* [[1998 Die Zeit: Kampf der Wissenschaftshumorjournale|Kampf der Wissenschaftshumorjournale]]
* [[2001 Archaeologisches Zellwerk: Der Fall Wesel Bislich|Der Fall Wesel Bislich]]
* [[2011-02 Skeptiker: Wie Bauschaum in Gummistiefeln einen skeptischen Podcast lostrat|Wie Bauschaum in Gummistiefeln einen skeptischen Podcast lostrat]]
* [[2005 SeroNews: Adrienne Lochte (2004): Sie werden dich nicht finden. Der Fall Jakob von Metzler|Sie werden dich nicht finden. Der Fall Jakob von Metzler]]
* [[2001 09 Sueddeutsche Zeitung: Pharaonenfluch|Pharaonenfluch]]
* [[1996 Kriminalistik: Die DNA-Beweise im Fall Simpson|Die DNA-Beweise im Fall Simpson]]
* [[2002 12 Sueddeutsche Zeitung: Charmante Bestien|Charmante Bestien]]
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* [[2012-09-13/14 Interdisziplinäres Fachforum: Der Fall Mirko|Der Fall Mirko]]
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Revision as of 11:01, 7 April 2019

Quelle: ZIMMER EINS — Das Patientenmagazin, April 2019, Seite 9


Was würden Sie für kein Geld der Welt tun?

[Weitere Veröffentlichungen & Beiträge von MB] [Artikel & Interviews mit und über MB]


Mark Benecke


Hier schreibt Dr. Mark Benecke, warum er dem Dschungelcamp eine Absage erteilte, wie er mit Bestechungsversuchen umgeht – und wofür er selbst Geld ausgibt

Zimmer Eins April 2019.jpg

Geld ist für mich nur ein Phantom. Ein Schlagwort, das für den Zugang

zu Ressourcen steht. Wer Geld will, wünscht sich im Grunde etwas anderes: Anerkennung etwa, einen höheren gesellschaftlichen Status oder ganz einfach ein Dach über dem Kopf. Zu sagen, Geld sei böse, ist deshalb sinnentleert. Richtig ist: Geld vernetzt viele soziale, politische und kulturelle Prozesse miteinander. Man kann gute Dinge damit bewirken genau wie schlechte. Geld an sich ist aber neutral.

Ich selbst gebe Geld vor allem für neue Laborgeräte wie Mikroskope und Computer aus. Läge es in meiner Macht, würde ich die Geldströme so lenken, dass Tierversuche innerhalb von wenigen Jahren ein Ende hätten – es gibt schließlich genügend alternative Testmethoden.

Das Anhäufen von Dingen interessiert mich nicht: Ich habe keine eigene Wohnung, keine Couch, keinen Fernseher. Ich besitze zwei Hosen, ein Paar Schuhe für die kalte und eins für die warme Jahreszeit. Wenn meine Frau und ich nicht unterwegs sind, schlafen wir in unserem Labor. Urlaub ist nichts für mich – an den Orten, an die ich reise, arbeite ich lieber mit den Menschen zusammen und lerne so etwas über deren Kultur. Dabei verzichte ich auf nichts, im Gegenteil: Ich lebe genau so, wie ich leben will.

In meinem Job kommt es durchaus vor, dass mich Leute bestechen wollen. Die sind bei mir an der falschen Adresse. Einmal schob mir jemand zum Beispiel einen 500-Euro-Schein über den Tisch. Ich sollte in einem Gutachten zu dem Schluss kommen, dass ein bestimmtes Tier nicht die Verletzung einer Person herbeigeführt haben konnte. Diesen Menschen habe ich sofort rausgeschmissen – mitsamt seinem Geld.

Einmal wurde mir Geld geboten, damit ich beim Dschungelcamp mitmache. Auch das habe ich abgelehnt. Aber nicht, weil ich etwas gegen das Format an sich habe (wie gesagt: ich habe keinen Fernseher). Sondern weil ich als Veganer und Tierschützer keine Sendung unterstützen würde, bei der Tiere als etwas Fremdes, Gruseliges dargestellt, gegessen und als Scherzobjekte benutzt werden.

An sich würde ich jede Arbeit machen, solange ich bei der Wahrheit bleiben kann. Genauso wie Geld nicht per se böse ist, ist auch kein Job böse. Es kommt immer darauf an, was die Tätigkeit bewirkt. Das ist aber oft erst später erkennbar. Geld ist nur ein universelles Tauschmittel. Wenn du da mittauschst — und das muss ja jeder – kannst du dich entscheiden, wo du dir dein Plätzchen suchst. Mein Platz ist die Wahrheit.

ZUR PERSON

Dr. Mark Benecke
Seit mehr als 25 Jahren ist der „Herr der Maden“ als wissenschaftlicher Forensiker zum Beispiel im Bereich der Insektenkunde aktiv. Er ist Deutschlands einziger öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für biologische Spuren und untersuchte unter anderem Adolf Hitlers Schädel. Er veröffentlicht Artikel, Sach- und Kinderbücher und entwickelt Experimentierkästen. In seinen Vorträgen geht er gemeinsam mit dem Publikum auf Spurensuche.

(*) Ich erhalte für diese Kolumne übrigens weder Geld noch sonst irgend etwas. — MB

Lesetipps



Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.