2016 05 Koelner Stadt Anzeiger: Das doppelte Leben des Manfred S: Difference between revisions
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==<font color=orange>Auszug: Zitate von Kriminalbiologe Mark Benecke</font>== | ==<font color=orange>Auszug: Zitate von Kriminalbiologe Mark Benecke</font>== | ||
[Weitere [[All Mark Benecke Publications|Artikel von MB]]] [Artikel [http://wiki2.benecke.com/index.php?title=Media#Interviews_.26_Articles über MB]]<br> | [Weitere [[All Mark Benecke Publications|Artikel von MB]]] [Artikel [http://wiki2.benecke.com/index.php?title=Media#Interviews_.26_Articles <font color=lightgrey>über MB</font>]]<br> | ||
'''VON PETER BERGER UND GEORG LEMPERT'''<br> | |||
<font color=orange>Warum kann ein Doppelleben so lange unentdeckt bleiben?</font><br> | <font color=orange>Warum kann ein Doppelleben so lange unentdeckt bleiben?</font><br> | ||
"Weil es aus Sicht des Täters kein Doppelleben, sondern ganz normaler Bestandteil seines Lebens ist", sagt der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke. "Woran sollte man einen Serientäter denn erkennen? Dass er mit Schaum vor dem Mund durchs Treppenhaus läuft? Der bringt genauso den Müll vor die Türe wie jeder andere auch."<br> | "Weil es aus Sicht des Täters kein Doppelleben, sondern ganz normaler Bestandteil seines Lebens ist", sagt der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke. "Woran sollte man einen Serientäter denn erkennen? Dass er mit Schaum vor dem Mund durchs Treppenhaus läuft? Der bringt genauso den Müll vor die Türe wie jeder andere auch."<br> | ||
<font color=orange>Ein Doppelleben sei kein Merkmal eines Serientäters.</font><br> | <font color=orange>Ein Doppelleben sei kein Merkmal eines Serientäters.</font><br> | ||
"Das wird nur von außen so wahrgenommen und ist viel normaler und weniger dämonisch, als man gemeinhin in Krimis liest. Aus deren Sicht ist das eine ganz normale Sache."<br> | "Das wird nur von außen so wahrgenommen und ist viel normaler und weniger dämonisch, als man gemeinhin in Krimis liest. Aus deren Sicht ist das eine ganz normale Sache."<br> | ||
<font color=orange>Bei Tätern wie Manfred S. handele es sich in aller Regel um Psychopathen.</font><br> | <font color=orange>Bei Tätern wie Manfred S. handele es sich in aller Regel um Psychopathen.</font><br> | ||
"Sie glauben, dass sie die Größten sind, wenn sie Macht über andere ausüben können. Wenn das gepaart ist mit sexuellen Fantasien, echtem Sadismus und einer großen antisozialen Komponente, wird es gefährlich. Psychopathen haben keinerlei Mitgefühl mit anderen und treffen harte, emotionslose Entscheidungen."<br> | "Sie glauben, dass sie die Größten sind, wenn sie Macht über andere ausüben können. Wenn das gepaart ist mit sexuellen Fantasien, echtem Sadismus und einer großen antisozialen Komponente, wird es gefährlich. Psychopathen haben keinerlei Mitgefühl mit anderen und treffen harte, emotionslose Entscheidungen."<br> | ||
<font color=orange>Das lasse sich wie im Fall von Manfred S. durchaus mit einem scheinbar ganz normalen Familienleben vereinbaren.</font><br> | <font color=orange>Das lasse sich wie im Fall von Manfred S. durchaus mit einem scheinbar ganz normalen Familienleben vereinbaren.</font><br> | ||
"Es gibt viele Psychopathen, die ihre Familie schätzen", sagt Benecke.<br> | "Es gibt viele Psychopathen, die ihre Familie schätzen", sagt Benecke.<br> | ||
"Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, bei dem es nur zu einem Gewaltdelikt gekommen ist. Der Täter wollte unbedingt aus dem Gefängnis zurück zu seiner Familie. Aber nicht, weil er Sehnsucht nach ihr, sondern weil er das Haus finanziert hatte. Er konnte es nur nicht ertragen, dass seine Familie darin wohnt, während er im Knast sitzt."<br><br> | "Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, bei dem es nur zu einem Gewaltdelikt gekommen ist. Der Täter wollte unbedingt aus dem Gefängnis zurück zu seiner Familie. Aber nicht, weil er Sehnsucht nach ihr, sondern weil er das Haus finanziert hatte. Er konnte es nur nicht ertragen, dass seine Familie darin wohnt, während er im Knast sitzt."<br> | ||
===<font color=orange>Lesetipps</font>=== | |||
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* [[Two_homosexual_pedophile_sadistic_serial_killers:_Jürgen_Bartsch_(Germany,_∗1946_-_†1976)_and_Luis_Alfredo_Garavito_Cubillos_(Colombia,_∗1957)|Zwei homosexuelle sadistische Serienmörder: Jürgen Bartsch und Luis Alfredo Garavito]] <font size="-2" color="#FF0000" face="helvetica">ENGLISH TEXT</font><br> | |||
* [[2002_12_Sueddeutsche_Zeitung:_Charmante_Bestien|Charmante Bestien: Pädophile Serienmörder]]<br> | |||
* [[2016 05 Bild online: Wie kam die Hand in den Wels|Wie kam die Hand in den Wels, Herr Dr. Mark Benecke?]]<br> | |||
* [[2012-06-08:_Spiegel_Online_Interview|Was tun, wenn der Nachbar vielleicht tot ist?]]<br> | |||
* [[2016_01_28_Bild_Koeln:_Gruselfund_auf_dem_Familiengrab|Gruselfund auf dem Familiengrab]]<br> | |||
* [[2015_07_09_Saarbruecker_Zeitung:_Koerperwelten|Ich tendiere zur Verwesung]]<br> | |||
* [[2018-05 news.at: Verwesung ist nichts Widerliches|Verwesung ist nichts Widerliches]] (NEWS.AT)<br> | |||
* [[2016 06 Koelner Stadt Anzeiger: Kriminalist in Plauderlaune|Kriminalist in Plauderlaune]]<br> | |||
* [[2018-06-30 Kieler Nachrichten: Das Leben auf dem Tod|Das Leben auf dem Tod]]<br> | |||
* [[2018 Bachelorarbeit: Befragung bei Sexualdelikten|Befragung bei Sexualdelikten - Interview mit Dr. Mark Benecke]] (Bachelorarbeit) | |||
* [[2016 07 Bild Koeln: Benecke ein Fall fuers Museum|Benecke ein Fall fürs Museum]]<br> | |||
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Revision as of 16:52, 31 October 2018
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 21. Mai 2016 (darin: Thema des Tages), Seite 3
Das doppelte Leben des Manfred S.
Auszug: Zitate von Kriminalbiologe Mark Benecke
[Weitere Artikel von MB] [Artikel über MB]
VON PETER BERGER UND GEORG LEMPERT
Warum kann ein Doppelleben so lange unentdeckt bleiben?
"Weil es aus Sicht des Täters kein Doppelleben, sondern ganz normaler Bestandteil seines Lebens ist", sagt der Kölner Kriminalbiologe Mark Benecke. "Woran sollte man einen Serientäter denn erkennen? Dass er mit Schaum vor dem Mund durchs Treppenhaus läuft? Der bringt genauso den Müll vor die Türe wie jeder andere auch."
Ein Doppelleben sei kein Merkmal eines Serientäters.
"Das wird nur von außen so wahrgenommen und ist viel normaler und weniger dämonisch, als man gemeinhin in Krimis liest. Aus deren Sicht ist das eine ganz normale Sache."
Bei Tätern wie Manfred S. handele es sich in aller Regel um Psychopathen.
"Sie glauben, dass sie die Größten sind, wenn sie Macht über andere ausüben können. Wenn das gepaart ist mit sexuellen Fantasien, echtem Sadismus und einer großen antisozialen Komponente, wird es gefährlich. Psychopathen haben keinerlei Mitgefühl mit anderen und treffen harte, emotionslose Entscheidungen."
Das lasse sich wie im Fall von Manfred S. durchaus mit einem scheinbar ganz normalen Familienleben vereinbaren.
"Es gibt viele Psychopathen, die ihre Familie schätzen", sagt Benecke.
"Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, bei dem es nur zu einem Gewaltdelikt gekommen ist. Der Täter wollte unbedingt aus dem Gefängnis zurück zu seiner Familie. Aber nicht, weil er Sehnsucht nach ihr, sondern weil er das Haus finanziert hatte. Er konnte es nur nicht ertragen, dass seine Familie darin wohnt, während er im Knast sitzt."
Lesetipps
- Verwesung ist nichts Widerliches (NEWS.AT)
- Befragung bei Sexualdelikten - Interview mit Dr. Mark Benecke (Bachelorarbeit)