2015 Olivia Pollok: Tod im Wasser
Name: Olivia Pollok
Facharbeit
Heinrich-Heine-Gymnasium der Stadt Dortmund
Dortmund, 22. Oktober 2015
Tod im Wasser - Ein besonderer Fall in der Gerichtsmedizin
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Einleitung
Der Tod gehört zum Kreislauf des Lebens genauso dazu wie die Geburt eines Menschen, denn um einem neuen Menschen einen Platz auf der Welt zu ermöglichen, muss ein anderer Mensch sterben. Dennoch ist der Tod ein Vorfall, der die Angehörigen eines verstorbenen Menschen vor große Herausforderungen stellt. Doch ist dies nicht nur für Familie und Freunde, sondern eben auch für die Gerichtsmediziner eine große Herausforderung, denn nicht jede Person verstirbt an Altersschwäche und wird umgehend gefunden. So gibt es auch leider zahlreiche Todesfälle, die bei Angehörigen und Wissenschaftlern große Fragen aufwerfen und manchmal überhaupt nicht geklärt werden können. Häufig scheint dies bei Wasserleichen der Fall zu sein. Unter dieser Ungewissheit musste auch eine Person aus meinem näheren Umfeld leiden, was mich zum einen dazu veranlasste, mich näher mit den gerichtsmedizinischen und forensischen Hintergründen und der Problematik von Wasserleichen zu beschäftigen.
“Eines Tages schwimmt die Wahrheit doch nach oben. Als Wasserleiche.” (Wieslaw Brudzinski)
Doch zugleich ist dies aus wissenschaftlicher Perspektive ein überaus interessantes Thema der Rechtsmedizin, was ich im Rahmen der JuniorAkademie bereits erfahren durfte. Seither beschäftigt mich die Frage, was genau die Wasserleichen zu einem besonderen Fall der Gerichtsmedizin macht, worin diese Komplexität der Aufklärung von Fällen besteht, und wie sich diese Fragen in der Zukunft entwickeln werden. Im Rahmen der folgenden Facharbeit soll dies näher beleuchtet werden. Da nicht jede Wasserleiche eine Ertrinkungsleiche ist, beginne ich mit einer Definition des Ertrinkens, dessen Formen und Möglichkeiten der Feststellung. Danach widme ich mich den Einflüssen, denen speziell Wasserleichen ausgesetzt sind und deren Auswirkungen auf die Bestimmung der Identität und Todeszeit. Anhand eines Beispiels soll das Vorgehen der Gerichtsmediziner erläutert werden. Abschließend soll zusammengefasst deutlich werden, was die Wasserleichen besonders macht, wie Gerichtsmediziner einen solchen Fall behandeln und inwiefern diese Fragen wohl in Zukunft behandelt werden. Methodisch habe ich mich auf vorhandene Fachliteratur begrenzt, da ein Praktikum aus versicherungstechnischen Gründen nicht möglich war. Allerdings habe ich mich auf meine vergangenen Erfahrungen aus der JuniorAkademie, Gesprächen mit Fachleuten und einigen Versuchen mit Meerschweinchen und Ratten, die ich habe verwesen lassen, bezogen. Diese sind zum Teil als Bilder im Anhang zu finden.
Mit herzlichem Dank an Olivia Pollok und das Heinrich-Heine-Gymnasium der Stadt Dortmund für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.
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