2014 12 move 36 heft 38: Es gibt Glitzerkugeln fuer alle: Difference between revisions

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Dr. Made, der Herr der Maden oder
Dr. Made, der Herr der Maden oder
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und seine Kandidatur zum Oberbürgermeister
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von Köln geplaudert.<br>  
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<font color=orange>Hallo Mark, wurden deine in Leipzig
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tatsächlich geklaut. Sehr schade. Das
tatsächlich geklaut. Sehr schade. Das
ist schon das zweite Mal. <br>
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<font color=orange>Dabei sind die Schaben deine Freunde und
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selbst albern und bemühte mich deshalb
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um eine bessere Beziehung zu ihnen.<br>
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<font color=orange>Wie macht man das?</font><br>
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der Sache ins Gesicht und hörte einfach
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auf, immer so ein Theater zu machen.<br>
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<font color=orange>Apropos Theater: Du wirst ja gern als
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ich mich nicht verständlich ausdrücke,
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wird das der andere auch nicht tun.<br>
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<font color=orange> Aber ist es nicht ein Unterschied, ob du
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sehen. Das Erklären ist etwas, das ganz
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langsam gewachsen ist.<br>
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<font color=orange> Du bist Mitglied in der Sherlock-
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politischen und höheren Problemen
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raushalten.<br>
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<font color=orange>Sherlock Holmes Erscha$ er, Arthur
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war ein brillanter Wissenscha% ler, weil
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er recht hatte.<br>
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<font color=orange> Du hast dich beru% ich den Fakten verschrieben,
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Ja, wen denn sonst? Es gibt ja keine seriöse
Ja, wen denn sonst? Es gibt ja keine seriöse
Alternative. <br>
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<font color=orange>Was wäre deine erste Amtshandlung? </font><br>
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Und es gibt Glasperlen und Glitzerkugeln
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für alle, die uns wählen.<br>
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<font color=orange>Klingt nicht so, als würdest du die
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Unterstützerstimmen einsammeln.
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Das ist Arbeit.<br>
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<font color=orange>Wie vereinst du das mit deinem Beruf?</font><br>
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und Geld verschwendet wird bis zum Geht-nicht-mehr. Das mache ich nicht.
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Wie war die Frage nochmal?<br>
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<font color=orange> Wie du Politik und Kriminalbiologie
<font color=orange> Wie du Politik und Kriminalbiologie
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wenn ich die leite. Eine Minute
wenn ich die leite. Eine Minute
Redezeit, Abstimmung, Pizza essen. <br>
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<font color=orange>Oder ein neues Tattoo stechen lassen.
<font color=orange>Oder ein neues Tattoo stechen lassen.
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Meine Gattin hat tätowieren gelernt,
Meine Gattin hat tätowieren gelernt,
und sie durfte mir ein rotes Herzchen stechen. Das ist mein aktuellstes Tatto und ihr allerallererstes. <br>
und sie durfte mir ein rotes Herzchen stechen. Das ist mein aktuellstes Tatto und ihr allerallererstes. <br>


<font color=orange>Gibt es für dich ein Tabu in Sachen Bodymodifications? Du hast Tattoos, einen Magneten im Finger...</font><br>
<font color=orange>Gibt es für dich ein Tabu in Sachen Bodymodifications? Du hast Tattoos, einen Magneten im Finger...</font><br>
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''Mit herzlichem Dank an die move38-Redaktion für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.''<br>
''Mit herzlichem Dank an Mariana Friedrich und die move38-Redaktion für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.''<br>




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* [[2016 06 CityNEWS Koeln: Als OB wuerde ich alles anders machen|Als OB würde ich alles anders machen]]<br>  
* [[2016 06 CityNEWS Koeln: Als OB wuerde ich alles anders machen|Als OB würde ich alles anders machen]]<br>  
* [[2012_Stadtrevue:_Support_your_local_magazine|Support your local magazine]]<br>
* [[2017 11 02 Express: Der Ekel des Dr Made|Kölns Kriminalbiologe Nr. 1]]<br>
* [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/35266/10 <font color=lightgrey>Wir müssen reden</font>]<br>
* [http://benecke.com/ob//index_desktop.htm <font color=lightgrey>Alles zur OB-Kandidatur</font>]<br>
* [http://www.express.de/koeln/dr--made-mark-benecke--ich-liebe-die-koelsche-chaos-toleranz-5209370 <font color=lightgrey>"Ich liebe die kölsche Chaos-Toleranz"</font>]<br>
* [[2015 10 11 Meine Suedstadt de: Es kommt auf jeden Einzelnen an|Es kommt auf jeden Einzelnen an]]<br>
* [[2017 05 Meine Suedstadt de: Mehr Glitzer|Mehr Glitzer!]]<br>
* [[2017 02 Hanix: Fuck Postfaktizismus|Fuck Postfaktizismus!]]<br>
* [[2010-06 Die PARTEIfreundin: Fünf Fragen an Mark Benecke|Fünf Fragen an Mark Benecke]]<br>
* [[Die PARTEI: Der neue Coluche in Deutschland|Der neue Coluche in Deutschland]] (Unsighted)<br>
* [[2017 10 23: Express Koeln: Koelns Leichenstar jetzt Romanheld|Kölns Leichenstar jetzt Romanheld]]<br>
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Latest revision as of 11:35, 13 May 2018

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Quelle: Move36, Dezember 2014 (Ausgabe 38), Seiten 52 und 53

Es gibt Glitzerkugeln für alle

[Weitere Artikel von MB] [Artikel über MB]

[Mehr über DIE PARTEI]

VON MARIANA FRIEDRICH (klick hier für Infos zur Zeitschrift)


Klick für's PDF!


Dr. Made, der Herr der Maden oder schlicht Marky Mark – Dr. Mark Benecke ist Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe und weltweit mit seinen Vorträgen unterwegs. Im Dezember war er im Propsteihaus in Petersberg. move36 hat mit ihm nicht über Mord und Leichen, dafür über seine Spinnenphobie, falsche Annahmen und seine Kandidatur zum Oberbürgermeister von Köln geplaudert.


Hallo Mark, wurden deine in Leipzig entführten Fauchschaben inzwischen gefunden?

Nein. Eine ist schon vor dem Vortrag abgehauen, die wurde aber in der Garderobe wiedergefunden. Die andere ist leider verschollen. Die haben die Zuschauer tatsächlich geklaut. Sehr schade. Das ist schon das zweite Mal.


Dabei sind die Schaben deine Freunde und treuen Mitarbeiter, wie du sagst. Warum hast du vor ihnen keine Angst, vor Spinnen aber schon?

Ich glaube, das hat keinen Grund. Die Spinnenangst ist mittlerweile aber nicht mehr so ausgeprägt. Ich fand das ja selbst albern und bemühte mich deshalb um eine bessere Beziehung zu ihnen.


Wie macht man das?

Ich wohne mitten in der Stadt in einem efeubewachsenen Haus. Da kommen ständig Spinnen rein. Also blickte ich der Sache ins Gesicht und hörte einfach auf, immer so ein Theater zu machen.


Apropos Theater: Du wirst ja gern als Popstar der Wissenscha" en gefeiert, bringst Experimentierkästen für Kinder heraus – warum ist es für dich so wichtig, Wissenscha" verständlich zu erklären?

Weil es sonst nichts bringt. Ich sehe mich nicht als supertollen Frontforscher, der in modernen – auch modischen – Bereichen in der ersten Reihe steht. Wenn ich am Tatort bin, möchte ich, dass die anderen mir erklären, warum sie machen, was sie machen. Wir spielen viel rum, jonglieren mit den Techniken, die auch die anderen benutzen. Wenn ich mich nicht verständlich ausdrücke, wird das der andere auch nicht tun.


Aber ist es nicht ein Unterschied, ob du dich im täglichen Leben verständlich ausdrückst oder dies auf einer großen Bühne tust?

Das Ganze ist ja daraus entstanden. Die Polizei fragte mich, ob ich verschiedene Sichtweisen auf den Tatort erklären könnte. Wir machten Körbchen mit Dias, jeder sollte zwei ziehen und dann sagten wir, was wir und was die Polizisten sehen. Das Erklären ist etwas, das ganz langsam gewachsen ist.


Du bist Mitglied in der Sherlock- Holmes-Gesellscha" . Was hast du mit dem Meisterdetektiv gemein?

Vor allem das Prinzip, keine Annahmen zu machen. Ich mache wirklich keine Annahmen, weder über Menschen noch über Dinge oder Abläufe. Ich schaue mir nur die Spuren an. Alles, was messbar ist. Der Nachteil ist, dass man so keine höherwertigen Aussagen tre$ en kann. Das ist aber gleichzeitig sehr angenehm, denn du kannst dich aus allen religiösen, politischen und höheren Problemen raushalten.


Sherlock Holmes Erscha$ er, Arthur Conan Doyle, wird nachgesagt, dass er an Feen und Magie glaubte und einigen esoterischen Annahmen aufsaß …

Ja, wobei ich mir nicht sicher bin, ob er wirklich darauf herein& el. Er verstei% e sich darauf. Viele Wissenscha% ler machten ihre Entdeckungen nur, weil sie sich auf etwas verstei% en, was keiner für möglich gehalten hätte. Ein gutes Beispiel ist Ignaz Semmelweis, der die Händedesinfektion erfand. Daten besagten, dass in seiner Klinik weniger Patienten gestorben sind, und er brachte das mit seinem ständigen Händewaschen in Verbindung. Semmelweis endete in der Klapse. Der Grat zwischen jemandem mit Händewaschzwang, der das auf andere ausdehnen will, und dem, der Daten hat, ist schmal. Der Zusammenhang, den er herstellte, war für die Menschen damals nicht verständlich. Heute sagt man, er war ein brillanter Wissenscha% ler, weil er recht hatte.


Du hast dich beru% ich den Fakten verschrieben, bist aber auch Politiker – und kandidierst mit der PARTEI für das Amt des Oberbürgermeisters in Köln. Warum sollen die Kölner dich wählen?

Ja, wen denn sonst? Es gibt ja keine seriöse Alternative.


Was wäre deine erste Amtshandlung?

Unser Elferrat hat beschlossen, die Straßen mit 4711 (Parfüm made in Köln – Anm. der Redaktion) zu reinigen, freie Sicht auf den Dom von der ganzen Welt aus durchsetzen, und Baumwurzeln wollen wir mit Beton zuschütten, weil sich dazwischen Pfützen bilden, in die die Leute reintreten. Das ist lästig. Und es gibt Glasperlen und Glitzerkugeln für alle, die uns wählen.


Klingt nicht so, als würdest du die Politik ernst nehmen ...

Doch! Sehr ernst sogar. Das ist ja ein Riesenaufwand. Wir müssen, anders als die anderen Parteien, jedes Mal Unterstützerstimmen einsammeln. Das ist Arbeit.


Wie vereinst du das mit deinem Beruf?

Gar nicht. Aber hier in Köln hat das Tradition. Der durchschnittliche Kölner klüngelt. Das beruht auf Konrad Adenauer. Bevor er Bundeskanzler wurde, war er Oberbürgermeister von Köln. Er sagte: „Man kennt sich, man hil% sich.“ Das Fantasma ist: Direkte, kurze Wege führen zur schnellen, unbürokratischen Klärung von Dingen. Tatsächlich ist das die reinste Amigo-Wirtscha% , in der nur Freunde begünstigt werden und Geld verschwendet wird bis zum Geht-nicht-mehr. Das mache ich nicht. Wie war die Frage nochmal?


Wie du Politik und Kriminalbiologie gemeinsam auf die Reihe bekommen willst.

Ah, ja, genau. Das tue ich nicht. Und weil ich das nicht mache, brauche ich nicht so viel Zeit. Ich muss nicht ständig Netzwerke p* egen – hier in Köln ist das nicht Facebook, sondern Karneval – ich mache einfach, was die Wähler wollen. Und das erfahre ich auf der Straße. Und ich führe eine Redezeit ein. An der Harvard- Universität vergeben wir einmal im Jahr die Spaßnobelpreise für Sachen, die sich lustig anhören, aber echte Forschung sind. Da ist die Redezeit auf eine Minute begrenzt. Wenn das Nobelpreisträger können, können das auch Stadtratsmitglieder. Deswegen werden die Sitzungen auch so kurz und e$ ektiv, wenn ich die leite. Eine Minute Redezeit, Abstimmung, Pizza essen.


Oder ein neues Tattoo stechen lassen. Welches ist dein neuestes?

Meine Gattin hat tätowieren gelernt, und sie durfte mir ein rotes Herzchen stechen. Das ist mein aktuellstes Tatto und ihr allerallererstes.


Gibt es für dich ein Tabu in Sachen Bodymodifications? Du hast Tattoos, einen Magneten im Finger...

Ich habe sogar zwei Magneten in zwei Fingern. Amputationen fänd ich für mich nicht so praktisch, die Finger brauche ich ja zum Arbeiten. Aber das ist kein Tabu, nur unpraktisch. Auch so Hörnchen am Vorderkopf. Das musst du jedes Mal überall erklären. Und dafür hätte ich nicht die Nerven.


Mit herzlichem Dank an Mariana Friedrich und die move38-Redaktion für die Freigabe und die Genehmigung zur Veröffentlichung.


Lesetipps



Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.