2014 07 Taetowiermagazin: Bochumer Studie: Difference between revisions
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Revision as of 11:52, 6 November 2016
Quelle: Tätowiermagazin 07/2014, Seite 124
Voll normal!
Die wissenschaftliche »Bochumer Studie« räumt kräftig mit Vorurteilen gegen Tätowierte auf.
[Weitere Artikel von MB] [Artikel über MB]
VON MARK BENECKE
Während Caro Stutzmann von Wildcat und ich eines Abends mit ihrem Auto rumfuhren (ich hab noch nicht mal ’nen Führerschein), kam uns eine Idee: Was wäre, wenn Tätowierte einfach Menschen mit ein bisschen mehr Abenteuerlust, ansonsten aber wie alle anderen sind? Das würde die endlose Fragerei lösen, warum man sich eben tätowieren lässt.
Fast forward und viele Monate später: Das für mich coolstmögliche Team der Welt, bestehend aus Szenevertretern, Statistikern und Dermatologen, macht eine fette Pressekonferenz in der Uniklinik Bochum. Wir hatten zweitausend persönliche, von Auge zu Augedurchgeführte Gespräche mit streng zufällig ausgewählten, deutsch sprechenden Menschen machen lassen. In der Presse heißt das Ganze schon jetzt »Bochumer Studie«, befragt wurden aber Menschen in allen deutschen Bundesländern.
Ergebnis der streng wissenschaftlich abgesicherten Studie: Tätowierte unterscheiden sich in nichts von anderen; nicht im Einkommen, nicht in der Schulbildung, nicht in der Abenteuerlust. Einfach in gar nix.
Die »Bochumer Studie« bestätigt: Tätowierte unterscheiden sich in nichts von Untätowierten. Außer in ihren Tattoos.
Dass Menschen bei Polizei und Bundeswehr (noch) auf die blöde T-Shirt-Linie achten müssen, dass Pflegende manchmal ihre Piercings rausnehmen müssen: alles nur vorschriftsbedingt. Hat aber nix mit dem zu tun, was sie sonst so machen.
Knapp zehn Prozent aller Deutschen sind tätowiert, und von denen hat jeder Zehnte sogar mehr als vier handflächengroße Motive auf der Haut. Und um die vierzig Prozent aller Deutschen haben oder hatten Piercings – Ohrlöcher eingerechnet.
Ich finde diese Ergebnisse Rock ’n’ Roll. Zeigt diese TM-Seite gegebenenfalls vorurteilsbehafteten FreundInnen, KollegInnen und Verwandten. Danach ist hoffentlich für immer Friede und Eierkuchen: Ihr seid genauso normal oder verrückt wie der Rest der Durchschnittsdeutschen. Und wer’s immer noch nicht glaubt: Schaut Euch die Namensliste unter den Fotos an – offizieller geht’s nicht mehr.
Der Eure,
schwer bejeistert:
Marky Mark
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