2013 07/08 Nachtplan: Harr der Sommeranfang hatte mich lieb: Difference between revisions

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'''Von Mark Benecke'''<br>
'''Von Mark Benecke'''<br>


[[File:Demdoktorseineseite130708.jpg|thumb|350px|left]] Vermutlich ist den meisten deutschsprachigen Gruftis, Elektroheads und sonstigen schwarzen Gestalten, die gerne über Nickeligkeiten vor allem beim WGT die Augenbrauen heben, gar nicht klar, in welch unglaublich komfortabler Lage wir hier leben. Kein Land der Welt hat eine so solide schwarze Kultur wie wir. Nirgendwo gibt es (und wird es je geben) eine ganze Stadt, die sich samt Kind und Keller einmal im Jahr zuverlässig in einen schwarzen, pantheistischen, freakigen Spielplatz verwandelt -- auch noch zur Zeit eines christlichen Festes.<br>
[[File:Demdoktorseineseite130708.jpg|thumb|350px|left]] Die verdammte Sonne hielt sich lange versteckt. Ich kann sie wirklich nicht leiden, und sie mich auch nicht. Schon als Kind habe ich mich in den Schatten verkrochen. Im übertragenen Sinne, liebe FreundInnen auch seelischer Schatten, sollte man das aber nicht tun.<br>
Nirgendwo kann man so leicht auf ein anderes schwarzes Fest ausweichen, wenn die dienstlichen Schicht-Zeiten gerade blöd sind, und nirgends kann man so vielen Sorten Met verkosten oder sich zu... äh...Tode shoppen.<br>  


Das schöne gegenüber popkulturellen Massenaufläufen ist dabei (neben der Tatsache, dass viele Veranstaltungen zumindest bei WGT und Amphi in sonnenfreien Räumen stattfinden) das Gespräch. Wo sich beim Stino-Sommer-Rock größere Scharen betrunkener und öfters auch brechender Massen ihren Weg durch den Schlamm bahnen, bemühen sich viele Gruftis darum, auch noch des nachts ein wenig Feinsinn walten zu lassen. Vom umgeschmissenen Plastik-Klo-Häuschen nebst darin befindlichem Festivalbesucher habe ich bisher zumindest nur von bunten Veranstaltungen gehört. Stimmt’s?<br>  
Denn wie mir bei langen Gesprächen auf dem WGT wieder klar wurde, ent­ steht viel unnötige Finsternis daraus, dass EhepartnerInnen, FreundInnen, ElterInnen (haha) und Bekannte gruftige Flausen oft nicht ganz nachvollziehen können. Damit meine ich nicht endlose Gedankenkreise, denen niemand mehr folgen kann, sondern diejenigen unter uns, die ihr Plätzchen in der schwarzen Welt bereits gefunden haben. Das können Rollenspieler sein, Vampyre, Therianer, S/Mler, Mittelterfans oder Norma­ los mit dem tiefen Wunsch nach schwarzer Abwechslung.<br>


Also: Haut auch in diesem Jahr stilvoll rein, haltet Euch die tausendfach verfluchte Sonne vom Leib und freut Euch daran, dass es in Deutschland genügend verschattete Co-Seelen, aber auch hinreichend viele legére VeranstalterInnen gibt, die es uns allen ermöglichen, das Leben als Freaks für einige Tage als völlig normal zu erleben.<br>  
Allzu oft hören sie, dass sie Freaks seien (stimmt), sich zur Abgrenzung gegen den Rest der Welt verkleiden (stimmt nicht), seelischen oder körperlichen Missbrauch erfahren haben (stimmt) oder sich endlich einfach normal benehmen sollten (stimmt nicht). Denn wenn ich in zwei Jahrzehnten unter schwarzen Menschen eins gelernt habe, dann dieses: Subkulturen können das Leben auch lebenswert machen. Sie sind das Gefäß für eine soziale und kulturelle Einheit, eben eine Identität, die man woanders nicht findet.<br>


Viel Spaß also und janz der Eure --<br>
Kein Normalo regt sich darüber auf, wenn ein Mensch mit Herz und Seele Bäcker oder Kunstschreiner ist. Niemand stört sich an der tief empfundenen Identität als Christ, Moslem, Buddhist oder Wiccanerin. Warum also stört es irgendwen, wenn ein freund­ licher, friedlicher, arbeitender Mensch sich im Gedanken und unter seinesgleichen wohlfühlt, wenn ersiees Furry, Fetischist oder Feindflug­Fan ist? Es ist oft genug eine ganz reale Identität – und die steht jedem zu, solange er sich damit glücklich fühlt und andere nicht bekehren will.<br>
 
 
Beschlossen und verkündet<br>
 
-- schattig der Eure --<br>


Dr. Doom<br>
Dr. Doom<br>





Revision as of 10:27, 28 June 2013

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Quelle: nachtplan 05/06 2013, Seite 25

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Von Mark Benecke

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Die verdammte Sonne hielt sich lange versteckt. Ich kann sie wirklich nicht leiden, und sie mich auch nicht. Schon als Kind habe ich mich in den Schatten verkrochen. Im übertragenen Sinne, liebe FreundInnen auch seelischer Schatten, sollte man das aber nicht tun.

Denn wie mir bei langen Gesprächen auf dem WGT wieder klar wurde, ent­ steht viel unnötige Finsternis daraus, dass EhepartnerInnen, FreundInnen, ElterInnen (haha) und Bekannte gruftige Flausen oft nicht ganz nachvollziehen können. Damit meine ich nicht endlose Gedankenkreise, denen niemand mehr folgen kann, sondern diejenigen unter uns, die ihr Plätzchen in der schwarzen Welt bereits gefunden haben. Das können Rollenspieler sein, Vampyre, Therianer, S/Mler, Mittelterfans oder Norma­ los mit dem tiefen Wunsch nach schwarzer Abwechslung.

Allzu oft hören sie, dass sie Freaks seien (stimmt), sich zur Abgrenzung gegen den Rest der Welt verkleiden (stimmt nicht), seelischen oder körperlichen Missbrauch erfahren haben (stimmt) oder sich endlich einfach normal benehmen sollten (stimmt nicht). Denn wenn ich in zwei Jahrzehnten unter schwarzen Menschen eins gelernt habe, dann dieses: Subkulturen können das Leben auch lebenswert machen. Sie sind das Gefäß für eine soziale und kulturelle Einheit, eben eine Identität, die man woanders nicht findet.

Kein Normalo regt sich darüber auf, wenn ein Mensch mit Herz und Seele Bäcker oder Kunstschreiner ist. Niemand stört sich an der tief empfundenen Identität als Christ, Moslem, Buddhist oder Wiccanerin. Warum also stört es irgendwen, wenn ein freund­ licher, friedlicher, arbeitender Mensch sich im Gedanken und unter seinesgleichen wohlfühlt, wenn ersiees Furry, Fetischist oder Feindflug­Fan ist? Es ist oft genug eine ganz reale Identität – und die steht jedem zu, solange er sich damit glücklich fühlt und andere nicht bekehren will.


Beschlossen und verkündet

-- schattig der Eure --

Dr. Doom



Dr. rer. medic. Mark Benecke · Diplombiologe (verliehen in Deutschland) · Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für kriminaltechnische Sicherung, Untersuchung u. Auswertung von biologischen Spuren (IHK Köln) · Landsberg-Str. 16, 50678 Köln, Deutschland, E-Mail: forensic@benecke.com · www.benecke.com · Umsatzsteueridentifikationsnummer: ID: DE212749258 · Aufsichtsbehörde: Industrie- und Handelskammer zu Köln, Unter Sachsenhausen 10-26, 50667 Köln, Deutschland · Fallbearbeitung und Termine nur auf echtem Papier. Absprachen per E-mail sind nur vorläufige Gedanken und nicht bindend. 🗺 Dr. Mark Benecke, M. Sc., Ph.D. · Certified & Sworn In Forensic Biologist · International Forensic Research & Consulting · Postfach 250411 · 50520 Cologne · Germany · Text SMS in criminalistic emergencies (never call me): +49.171.177.1273 · Anonymous calls & suppressed numbers will never be answered. · Dies ist eine Notfall-Nummer für SMS in aktuellen, kriminalistischen Notfällen). · Rufen Sie niemals an. · If it is not an actual emergency, send an e-mail. · If it is an actual emergency, send a text message (SMS) · Never call. · Facebook Fan Site · Benecke Homepage · Instagram Fan Page · Datenschutz-Erklärung · Impressum · Archive Page · Kein Kontakt über soziale Netzwerke. · Never contact me via social networks since I never read messages & comments there.