2012-10-06: Workshop mit den Kindern der Elterngruppe der DGhK in Zittau
Forensischer Workshop in Zittau
Die Elterngruppe Görlitz der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind sagt Danke.
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Text: Elke Schmidt
Die Leiche auf dem Foto hat einen Bart! Alle beim Workshop sind sich sicher: Dass ist ein klarer Fall. Doch Mark Benecke mahnt: „Zieht keine voreiligen Schlüsse. Seht genau hin.“ Und tatsächlich, der Bart sieht eher aus wie dünne Schnüre. Das haben sie noch nie gesehen und nun rätseln zehn Kinder, was das wohl sein könnte…
Wer denkt, ein Workshop mit Mark Benecke ist langweilig, unterschätzt den Kriminalbiologen und ebenso sein Spezialgebiet. Die Kinder unserer Elterngruppe Görlitz der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind jedenfalls sind ganz bei der Sache. Sie wollen einfach alles über die Rolle von Käfern, Fliegen und Maden beim Aufklären von Straftaten wissen und erfahren ganz nebenbei, wie man wissenschaftlich arbeitet.
Dabei ist „Denken verboten“, sagt Benecke und meint damit, dass die gefundenen Spuren genau untersucht und ausgewertet werden müssen. Sein Job bestehe zum großen Teil aus zählen und messen. Ihm mache das Spaß, aber man brauche Geduld und das sei nicht jedermanns Sache.
Doch hier im Labor der Fachgruppe Ökologie und Umweltschutz an der Hochschule Zittau/Görlitz ist von Ungeduld nichts zu spüren. Friedhelm Alfred Schneider aus Görlitz ist begeistert. Ihm gefällt, dass man so spannend über die Eigenarten von Insekten reden kannund: „Wie Herr Benecke mit uns umgeht, ist toll.“ Er sei gar nicht herablassend und ziemlich locker.
Trotzdem nimmt der Kriminalbiologe seine Arbeit ernst. Aufgrund seiner Aussage können Menschen verurteilt oder freigesprochen werden, sagt er. Wichtig sei eine hieb- und stichfeste Beweislage und er zeigt anhand von echten Tatortfotos, worauf es ankommt. Der Eingangs beschriebene „Bart“ besteht aus Kotschnüren von Speckkäferlarven.
Diese brauchen Wärme, weiß Benecke und fragt in die Runde, woher die kommen könnte, denn das ist auf dem Foto nicht zu sehen. Schnell kommen die Kinder auf einen Heizlüfter als Ursache für den Speckkäferbefall. Das Problem ist gelöst. Der Workshop geht viel zu schnell zu Ende und nicht nur Friedhelm Alfred Schneider wünscht sich, dass Mark Benecke noch einmal den Weg in die Oberlausitz finden würde.
Herzlich bedanken möchten wir uns bei Professor Doktor Christa Heidger, Studiendekanin der Fachgruppe Ökologie und Umweltschutz an der Fakultät Mathematik / Naturwissenschaften der Hochschule Zittau/Görlitz.
Elke Schmidt für die Eltern und Kinder der Elterngruppe Görlitz der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind.