2003-01 SeroNews: Beneckes Bücherschrank
Quelle: SeroNews Nr. 1/2003 (Vol. 8), S.13
Die Psycho-Szene
Beneckes Bücherschrank (10b)
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VON MARK BENECKE
Colin Goldner: Die Psycho-Szene. Hardcover, 642 Seiten, Alibri Verlag, 2000, ISBN 3932710258, EUR 32,00
Ich bin gewiss nicht rezensionsfaul, aber manchmal ist schon alles gesagt. Daher soll und will der Benecke diesmal schweigen und den Amazon.De-LeserInnen das Wort erteilen:
„Goldners umfängliche Studie über die "Psychoszene" ist das mit Abstand beste, was zum Thema Esoterik und Alternativheilermarkt bislang vorgelegt wurde. Klar, präzise und doch unterschwellig von erfrischender Ironie durchzogen, die den ganzen Unfug, um den es in dem Buch geht, überhaupt erst lesbar und erträglich macht. Die von Goldner untersuchten Verfahren werden von ihren Vertretern und Anhängern vielfach mit ungeheurem Glaubensfanatismus gegen jedes vernünftige Argument verfochten. Goldner geht es in seinem Buch nicht um eine religiös-eifernde Debatte, er nimmt niemandem seinen Glauben weg. Allerdings nimmt er sich die Freiheit, die jeweiligen Glaubensinhalte einer kritischen Analyse zu unterziehen und zu schauen, ob die vorgegebenen Phänomene und Wirkzusammenhänge tatsächlich existieren.“
Oder etwas pragmatischer: „Das mit Abstand beste Buch, das es als Leitfaden durch den fast undurchdringlichen Dschungel der Psycho-Szene gibt. Die Investition zahlt sich schnell aus, wenn einem die Augen geöffnet werden über irgendwelche Kurs-Angebote, an denen man dann nicht teilnimmt. Ich habe mir auf diese Weise eine Menge Geld -- und auch Ärger und Frustration -- erspart.“
Ergänzen möchte ich bloß, dass es sich um einen deutschsprachigen Original-Text eines klinischen Psychologen handelt (d.h. keine ungenaue Übersetzung mit Bezug zu fremden Inhalten) und dass dem Verlag ein Kunst-Stück gelungen ist: Das dicke Buch in Times Narrow und ohne Abbildungen zu setzen, es dabei aber trotzdem hervorragend lesbar zu gestalten. Die „Psycho-Szene“ sollte wegen des gesunden Preis-Leistungs-Verhältnisses sowie als Fortsetzung der skeptischen Beiträge des Rechtsmediziners Prof. Prokop möglichst viele ForensikerInnen beglücken.
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